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Zahnloser Zombie-Zirkus – „World War Z“

UN-Beobachter Gerry Lane () wird genau wie der Rest der Welt von einer Zombie-Invasion überrascht. Die kurze Inkubationszeit lässt auch dem Militär kaum eine Chance, gegen die Heerscharen von Zombies anzukommen. Zuerst fallen die Städte, dann der Rest der zu Fuß irgendwie erreichbaren Zivilisation.

World War Z - Trailer 2 (Deutsch | German) | HD

Lane wird zusammen mit einem Team Marines und einem brillanten jungen Arzt (Elyes Gabel) losgeschickt, die Spur der Seuche aufzunehmen und Hinweise zu finden, wie sie vielleicht zu stoppen ist.

Viel Action reißt die Story nicht raus

Oh je, was ist das für ein vermurkster Unsinn. Der Film widerspricht sich in regelmäßiger Manie selbst – mal braucht das Virus nur 12 Sekunden zur Infektion, mal zehn Minuten, mal bleibt es aber auch lange genug still, damit es in aller Ruhe per Flugzeug transportiert werden kann. Und irgendwann vermutet Lane dann aus heiteren Himmel einen Zusammenhang, der für mich nun so überhaupt nicht auf der Hand lag und für den es dutzende Alternativerklärungen geben konnte.

Daneben wird eine völlig unnötige Familiengeschichte für den Protagonisten eingeführt, die dann auf halber Strecke irgendwie vergessen scheint, auch wenn gerade sie eigentlich interessante philosophische Fragen ankratzt.

Zombies frei ab 13

„World War Z“-Poster (Plan B Entertainment)
„World War Z“-Poster (Plan B Entertainment)

Und das vielleicht schlimmste: der Film ist für die Altersfreigabe PG-13 produziert, also vergleichbar mit FSK 12. Dennoch hat er hier ein FSK 16 bekommen, was eigentlich nicht notwendig gewesen wäre, denn man sieht so gut wie gar nichts. Zombies ohne Zähne, irgendwelche Gewalt findet nur außerhalb des Kamerafokus statt.

Sicher, nicht in jedem Film müssen Aortas Fontänen von Blut spritzen und muss überprüft werden, wie lang die Eingeweide eines Menschen ausgerollt wirklich sind. Aber wenn er diese Zutaten schon nicht benutzt, dann sollte er irgendetwas interessantes als Ausgleich bieten. Aber: der Film ist leider auch kein spannendes Medizin-Drama wie „Outbreak“ oder wirft philosophische Endzeit-Fragen wie „Children of Men“ auf. Es bleibt lediglich ordentlich inszenierte Action und die schon in den Trailern verheizte Idee der Zombie-Schwärme, die zusammen als schiere Masse Mauern überwinden.

Der Rest bleibt erschreckend blutleer. Dass J. Michael Straczynski („Babylon 5“) am Drehbuch mitgewirkt haben soll, mag man nicht glauben. Dass Damon Lindelof („Prometheus“) seine Finger da drin hatte, dagegen leider schon.

World War Z, USA 2013 Regie:  Darsteller:  (leider viel zu kurz) und irgendwie taucht auch noch kurz  in einer Nebenrolle auf.
★★☆☆☆

Zusatz: Auf dem Schreck hat das Kino in unserer Vorstellung plötzlich vergessen, dass der Film ja eigentlich in 3D ist und ihn stattdessen herkömmlich gezeigt – weswegen ich zur 3D-Konversion diesmal nichts sagen brauche. Die Kinobetreiber haben von sich aus einen Gutschein als Wiedergutmachung verteilt. Respekt, Cinemaxx!

Kritiken zu Serien, Filmen und seltener auch Rollen- und Brettspiele …

Ron Müller

Ron Müller

Rollenspieler auf Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen. Blog: Edieh, Podcast: Ausgespielt.

Eine Antwort

  1. zum thema children of men philosophise endzeitfragen ist echt cool…. mal eben nen kaffe holen und dann nen bombenattentat entgehen… außerdem wettert hier GB gegen Einwanderer aber das dann ausgerechnet ein „Baby DIEGO“ de jüngste Erdenbürger seien soll echt der wahnsinn…. (muss da mal anmerken das diego nicht gerade der urtypische britische standardname ist) und WTF seid wann wird in GB rechts gefahren….. story ist zwar schön und gut aber wenn man sich über blutleere gewalt aufregt sollte man man auch das making des vergleichsfilms genauer betrachten genauso wie die flucht vor den assis bei 28:11 min es geht los die eine bekommt nen treffer auf einmal ist nix mehr davon zu sehen und im anschluss der polizeikontrolle der wechsel auf die rechte fahrspur…… storry hin oder her…. egal wie geil philosophisch und episch sie ist…. wenn die allgemien verfilmung nicht passt (soviel zu den 12 sekunden zehn minuten und lang genug still bleiben….) ist wie bei World War Z die Zahnlosen zombies und die Zombis die auf Lautstärke reagieren. bestes beispiel szene auls sie aus dem bunker mit den fahrrad weg wollen… kette quietscht wie sau nix passiert…. aber wehe das satellietentelefon geht los… da stehen sie auf einmal alle spallier…. genau das selbe bei der vorherigen flugzeuglandung….. kiste landet klappe auf alles ruhig…. und auf einmal bricht die hölle los… soviel zu dem thema die gehen auf krach die zahnlosen zombies….. also bitte hier net äpfel mit birnen vergleichen und andersrum….. (und die familienstory mal beiseite zu lassen, wobei die den film üner auch net verloren ging sondern nur am rande beleuchtet wurde aber trotzdem präsent war)….. so nun genug der fachblödelei bin immer noch der meinung das man bei den filmen wie world war z einfach genießen solll ebenso bei children of man und das nachdenken wie bei allen „hollywood“ u.ä. produktionen nicht wirklich erwünscht ist….. also in diesem sinne gehabet euch wohl (P.S.: gross klein schreibung vernachlässige ich hier mal im bezug auf den vergleich der filme und sollte jemand andere fehler im text finden kann er sie behalten oder mir ne mail schreiben wenn er oder sie die eier oder eirstöcke hat) Damn it I love this kind of blogs.