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Müder Bodyswitch-Actioner: „Self/less“ (Blu-ray-Kritik)

Dem steinreichen, aber sterbenskranken Industriellen Damian (Ben Kingsley) wird ein verlockendes Angebot von einer streng-geheimen Organisation unterbreitet: Er kann einen neuen, gesunden Körper erlangen, wenn er im Gegenzug bereit ist, nicht nur viel Geld zu zahlen, sondern sein altes Leben völlig hinter sich zu lassen.

Logischerweise vollzieht man einen Körpertausch nur im nackten Zustand. (Ryan Reynolds in „Self/Less“, Foto: Concorde Home Entertainment)
Logischerweise kann man einen Körpertausch nur im nackten Zustand vollziehen. (Ryan Reynolds mit Ben Kingsley im Hintergrund in „Self/Less“, Foto: Concorde Home Entertainment)

Der Transfer gelingt, Damian wird im neuen Körper (Ryan Reynolds) nach New Orleans gebracht und darf dort ein neues Leben beginnen. Doch das bekommt Risse, als Damian plötzlich seltsame Visionen eines anderen Lebens bekommt und er mit allen Mitteln daran gehindert wird, diesen auf den Grund zu gehen.

Regisseur Tarsem Singh fiel mir mit seinem Kino-Erstling „The Cell“ (2000) noch sehr positiv auf – zwar war es nicht die innovativste Geschichte, aber er vermochte es, diese mit einer extremen Bilderwucht auf ein grandioses visuelles Niveau zu hieven. Selbes gelang ihn auch noch mit „The Fall“ (2006), aber danach ließ seine visuelle Wucht nach, er eifferte visuell eher Zack Snyder nach („Krieg der Götter“, 2011) während seine gewählten Geschichten leider nicht zum Ausgleich mit der Zeit besser wurden.

Dennoch: Ich mag das Sujet von Körpertausch-Geschichten halt ganz gerne. Aber ausgerechnet Ryan Reynolds („Green Lantern“) die Aufgabe zu übertragen, jemanden vom Format eines Ben Kingsley („Ghandi“) zu kanalisieren ist … ähm … zumindest mutig. Und manchmal zahlt sich Mut aus, hier aber leider nicht. Reynolds fehlen halt dazu noch die nuancierten schauspielerischen Fähigkeiten und Kingsley macht sich leider auch nicht die Mühe, sich Reynolds anzunähern.

„Nein, ich habe auch keine Ahnung, warum mein Agent mir diesen Film empfohlen hat“ (Ben Kingsley in „Self/Less“, Foto: Concorde Home Entertainment))
„Nein, ich habe auch keine Ahnung, warum mein Agent mir diesen Film empfohlen hat“ (Ben Kingsley in „Self/Less“, Foto: Concorde Home Entertainment))

Es gibt zwar einzelne gute Ideen am Rande, wie einem Söldner auf Seiten der Bösen, der schon unzählige Körperwechsel durchgemacht hatte und mittlerweile quasi gar keine Akklimatisierungsprobleme mit neuen Körpern deswegen hat, aber all das tröstet leider nicht über eine recht müde Actiongeschichte hinweg, in der kein Plottwist nicht drei Szenen vorher schon deutlich bemerkt worden wäre und bei der lediglich der eigentliche Titel noch als kreativ zu nennen wäre.

Blu-ray-Cover „Self/less“
Blu-ray-Cover „Self/less“
„Self/less – Der Fremde in mir“ („Self/Less“, USA 2015) Regie: Tarsem Singh Drehbuch: David und Àlex Pastor Darsteller: Ryan Reynolds, Ben Kingsley, Victor Garbner, Matthew Goode Extras: Featurettes, Interviews
★★☆☆☆

„Self/less – Der Fremde in mir“ erscheint am 23.12.2015 bei Concorde auf DVD, Blu-ray und VoD.

Kritiken zu Serien, Filmen und seltener auch Rollen- und Brettspiele …

Ron Müller

Ron Müller

Rollenspieler auf Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen. Blog: Edieh, Podcast: Ausgespielt.