Eine Königin (Salma Hayek) sehnt sich so sehr nach einem Kind, dass sie bereit ist, alles andere dafür zu opfern. Sie hat schon unzählige Scharlatane befragt, als ihr ein Nekromant offenbart, dass sie das Herz eines Seemonsters essen müsste, dass ihr von einer Jungfrau zubereitet werden würde. Sie wird tatsächlich schwanger, aber die Jungfrau gebiert ebenfalls ein Kind, dass ihrem zum Verwechseln ähnelt.
Die düstere Königin nimmt ein opulentes Mahl zu sich (Salma Hayek in „Tale of Tales“, Foto: Concorde Filmverleih)
Ein König (Toby Jones) züchtet einen Floh zu riesigen Maßen heran und als dieser schließlich mit den Ausmaßen eines Kalbes stirbt, lädt er sein ganzes Land ein, zu erraten, welches Tier diese Haut zierte. Dem Gewinner verspricht er hochmütig die Hand seiner einzigen Tochter, er rechnet nicht damit, dass tatsächlich einer dies erraten können würde …
Wäre die alte Dora doch nur so schön wie diese junge Frau (Stacy Martin in „Tale of Tales“, Foto: Concorde Filmverleih)
Ein anderer König (Vincent Cassell) verliebt sich in die bezaubernde Stimme, deren Gesang er über seine Stadt erschallen hört, nicht wissend, dass es sich dabei um eine alte Frau handelt. Er macht ihr den Hof, während sie nur hinter ihrer Tür mit ihm redet. Schließlich gelingt es ihm, sie in sein Bett zu locken, doch sie besteht darauf, dass alle Lichter in dieser Nacht erloschen sein sollten …
„Das Märchen der Märchen“ („Tale of Tales“ Deutscher Trailer HD)
Drei Märchen, die erstmal nichts miteinander zu tun haben, und die auch erst ganz zum Schluss halbherzig vereint werden. Bis dahin muss man sich allerdings durch viele zähe Filmminuten quälen, die Geschichten haben tatsächlich ihre Schwierigkeit die 125 Filmminuten zu füllen. Ein altes Prinzip der Geschichtserzählung ist „Show, don’t tell“, aber in diesem Fall wären kurze Zusammenfassungen mancher Handlungsebenen sehr wünschenswert gewesen, zu lange hält sich der Film streckenweise an Belanglosigkeiten auf, zu oft werden neue Ideen eingeführt, um sie danach nie mehr aufzunehmen, während andere Bereiche gar nicht mehr richtig aufgelöst werden.
Der gelangweilte König spielt mit seinem Volk um die Hand seiner Tochter (Toby Jones und Bebe Cave in „Tale of Tales“, Foto: Concorde Filmverleih)
Dabei ist der Film optisch eine Wucht, die Kostüme, Handlungsorte, die Ausstattung – alles wunderhübsch anzuschauen. Und auch die Darsteller haben spürbar ihre Freude an den Rollen und den extravaganten Kostümen. Er hat also durchaus seine Schauwerte, seine Momente, doch all das zerfällt durch eine inkohärente Erzählstruktur und viel zu ausgedehnten Längen.
Das Filmplakat zeigt nochmal die überaus beeindruckende Kostümvielfalt der Märchen (Concorde Filmverleih)
„Das Märchen der Märchen“/„Tale of Tales“ („Il racconto dei racconti“, IT 2015)
Regie: Matteo Garrone
Buch: Edoardo Albinati, Ugo Chiti, Matteo Garrone und Massimo Gaudioso basierend auf einem Buch von Giambattista Basile
Darsteller: Salma Hayek, Vincent Cassel, Toby Jones
Score: Alexandre Desplat liefert wieder routiniert großartiges ab, hier gibt es absolut nichts zu meckern.
Rollenspielinspirationsfaktor: Märchen eignen sich zwar wenig fürs Rollenspiel, da sie zu sehr abgeschlossen sind, aber dieser Film bietet dennoch viele sehr nette einzelne Ideen für Charaktere oder Spielorte.
★★★☆☆
Concorde Filmverleih bringt „Das Märchen der Märchen“ ab dem 27. August 2015 in die deutschen Lichtspielhäuser. Offenlegung: Ich habe zwar eine freundliche Einladung zu einer Pressevorführung ausgeschlagen, ihn dann aber auf dem Fantasy Filmfest doch angeschaut und aus eigener Tasche den Eintritt bezahlt und nutze hier allerdings das zur Verfügung gestellte Pressematerial (Fotos, Video).
Ron Müller
Rollenspieler auf Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen. Bloggt auf Edieh, labert im AusgespieltTeam.
(Bisher nur die erste Episode gesehen, daher noch kein Rating.)Stark kontrastierte, noch parallel-laufende Stories zwischen kinoreifer Action und gesellschaftskritischen Drama im Post-Blip-Zeitalter auf der einen Seite und einer (noch) ungleich interessanteren post-traumatischen Aufarbeitung von unfreiwilligen Taten der Vergangenheit auf der anderen. Optisch top-notch, hat es narrativ noch viel Luft nach oben – aber durchaus auch […]
Den Labertaschen Schulz und Kliemann bei diesem unsinnigen Projekt zuzusehen ist eine Sache. Wie mutig sie auch ihre unsympathischen Seiten dabei zeigen, eine ganz andere. Aber die Rechnung geht auf, und auch wenn es zum Schluss etwas holperig in der Erzählung wird, unterhaltsame und kurzweilige 2 Stunden in vier handlichen Folgen.
Die Sorgfalt und Liebe, mit der die ersten Episoden umgesetzt worden, ist allein schon beeindruckend. Doch dann tappt Marvel in die narrative Falle, zu viel für zukünftige Serien und Filme vorzubereiten und lässt dabei das eigene Narrativ leider etwas aus den Augen und lässt auch noch dabei viele wichtige Charakterentwicklungen unerklärt. Dennoch: Ein großartiges Showcase […]
Ja, Snyder’s Cut ist dem Kino-Hybriden von 2017 vorzuziehen, wenn auch nur in wenigen Bereichen. In den ersten drei Stunden sind es trotz der Länge auch nur Kleinigkeiten, die etwas stimmiger sind. Im Kern ist es immer noch die gleiche, leicht-besoffene Superheldengeschichte, nur im Kern vermeintlich ernsthafter dafür viel zu langatmig erzählt.Und: es gibt ein […]
Mit vielen bezaubernden Details und vor allen Instant-Liebhabe-Figuren lockt „Raya“ dann doch am Schluss mit magischem, wenn auch etwas berechenbaren, Storytelling einige Tropfen hervor, die an den Wangen kleben bleiben.
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