Frage 24: Liebste Hausregel
(Favourite House Rule)
„Erst schlucken, dann spucken!“
Mir ist Feedback in Rollenspielrunden generell sehr wichtig, ich schließe Runden, welche ich meistere, in aller Regel auch immer mit einer Feedbackrunde ab, bei der reihum jeder kritisieren aber auch loben darf. Daraus ziehe ich für mich als Spielleiter wichtige Hinweise, wie ein Spieler tickt und kann so versuchen herauszufinden, wie ich ihn besser ins Spiel integrieren kann.
Das gelingt aber nicht immer, kann es auch nicht, generell hat jeder Spieler genauso wie der Spielleiter zwischenzeitlich im Spiel immer mal Momente, wo es hakt, eine Regelauslegung oder Szenenbeschreibung nicht gefällt, man sich unfair behandelt fühlt. Dies in dem Moment auszudiskutieren ist aber meist kontraproduktiv, man unterbricht den Spielfluss, wechselt auf eine Metaebene und kann sich zwar kurzfristig auskotzen, aber schafft damit erstmal Frust auf allen Seiten, von dem sich ein Spielabend selten oder nur mit großer Mühe erholt.
Schluckt man seinen Frust aber erstmal herunter, unterbricht man zumindest den Spielspaß der anderen erstmal nicht und findet unter Umständen danach sogar noch eine tolle Stelle im Spiel, durch die der akute Ärger sogar verfliegen kann. Bleibt der Ärger aber bestehen, ist es natürlich wichtig, dass man im Anschluss des Spieleabends sich immer noch auskotzen (spucken) kann.
Keine Regel ohne Ausnahme: Wenn der Ärger wirklich einen den Spielspaß komplett für den gesamten Abend nimmt, sollte man es immer noch gleich zwischenschieben und versuchen gemeinsam auszuräumen. Das sollte aber sparsamst eingesetzt werden und man sollte sich immer selbst fragen, ob der Zwischenruf an der Stelle gerade wirklich unausweichlich ist. Spucken kann man später immer noch …