Evakuierung im Weltram
Die Erde ist aufgrund einer Invasion von Monstern unbewohnbar geworden, weswegen sich die Menschheit auf eine Raumstation gerettet hat, die „Skyark“. Doch diese ist nicht ohne Probleme, denn sie haben ein recht rabiates Mittel gegen Überbevölkerung und Unartigkeit: Sie verbannen Waisen-Kinder auf die Erde, wo sich diese selbst durchschlagen müssen.
Der derzeitige Anführer der Kinder auf der Erde, Rusty, erzählt von einem Retter, der 13 Schandmale tragen soll. Als dann Rags (Caon Mortenson), Sohn eines Dissidenten, wegen der Taten des Vaters auf die Erde verbannt wird und dort als der Träger dieser Male und damit der Prophezeiung identifiziert wird, ist klar: Das Ende des Kampfes Kinder gegen Monster ist gekommen. Nur Rags ist damit etwas überfordert …
Starke Idee, schwaches Budget
Es gibt Filme, die leiden an einer schwachen Prämisse. Es gibt Filme, die leiden an der Story. Es gibt Filme, die leiden an schwachen Darstellern. Und es gibt Filme, die leiden am Budget. „Battle for Skyark“ krankt leider überdeutlich an diesem Manko. Der Film spielt nahezu ausschließlich auf einem wild aufgeschütteten Schrottplatz in der Mojave-Wüste in den USA, in der die durch die Bank jungen Darsteller kämpfen dürfen. Und vielfach sieht das einfach nach einem Abenteuerspielplatz aus, wenn auch nach einen, bei dem auf sämtliche TÜV-Auflagen gepfiffen wurde.
Das irritierende: es gibt zwischenzeitlich immer mal wieder richtig gute CGI-Effekte. Es gibt zwischenzeitlich starke Szenen. Beides nur jeweils für ein paar Sekunden. Und dann wird der Film wieder minutenlang in die Länge gezogen, ohne dass sich wirklich etwas neues erklärt oder visuell eine wirkliche Abwechslung gezeigt wird.
Und dann das Monster-Design: Es ist – nun ja – mindestens problematisch. Vor allem in Zusammenhang mit der Story. Es ist klar, dass nicht viel Geld zur Verfügung stand, aber die paar kleinen Make-Up-Effekte machten die Darsteller nicht wirklich zu „Monstern“, vor denen eine Gruppe Kinder und Jugendliche wirklich Angst haben würde. Und dass dann später eine der Auflösungen im Film tatsächlich ist, dass die Monster einst Menschen waren, ist eine der Wendungen die so offensichtlich waren, dass man sich eher fragt, ob die Kinder zwischenzeitlich auf Droge gewesen sein müssten, dass sie das nicht erkannt haben.
Aber gut, über Plotlöcher (und unsinnige Post-Credit-Scenes) rege ich mich eigentlich nicht mehr auf, wenn denn wenigstens der Rest stimmig wäre. Klar, das ganze soll ein Kinderfilm sein, und vieles ist dafür auch toll inszeniert (denn es gibt ohnehin viel zu wenig Science-Fiction-Kinderfilme), das große Problem bleibt aber: Der Film ist einfach überambitioniert. Er will eine viel größere Geschichte erzählen, als er mit seinen spartanischen Mitteln realisieren kann und muss dann den Rest improvisieren. Das erinnert zeitweise an die Mittel, die Georges Méliès einst eingesetzt hat, und es ist klar, dass die Filmmacher auch hier viel Liebe und Herzblut hereingesteckt haben, aber gerade der unfreiwillige Trash-Faktor tut umso mehr weh. Denn der Film hätte mehr sein können.
„Battle for Skyark“, USA 2015 Regie: Simon Hung Buch: Simon Hung und Guy Malim Darsteller: Caon Mortenson, Garrett Coffey, Taylor Coliee Score: Überraschend liebevoll für einen solchen Low-Budget-Film mit einem netten, wiederkehrenden Hauptthema. Rollenspiel-Inspirationsfaktor: Der Aufhänger ist ja soweit in Ordnung, könnte man evtl. für eine Runde mit Kindern oder jungen Jugendlichen als Aufhänger einsetzen. Extras: Trailer, eine Reihe Interviews mit den Darstellern und Machern, sowie ein Video mit Impressionen von dem Dreh★★☆☆☆
„Battle for Skyark“ erscheint am 9. Juni 2015 auf DVD und Blu-Ray. Offenlegung: Ich habe die Blu-Ray freundlicherweise als Rezensionsexemplar erhalten.