Heute überraschend etwas Zeit gehabt und daher mal ein paar Serienkritiken, die ich in der letzten Zeit nur auf Twitter, auf Letterboxd oder noch gar nicht veröffentlicht hatte.
Invincible (Staffel 1)
Ich bin ein riesiger Fan der 144 Comic-Hefte und war auf diese Adaption sehr gespannt. Zu meiner riesigen Erleichterung schaffen die Macher etwas Seltenes: Sie erweitern den Hauptplot nicht auf Krampf um irgendwelche neuen Facetten, sondern schleifen sorgsam eine kantige Stellen glatt, erweitern einzelne Figuren, schärfen Dialoge und streuen Andeutungen ein, bei denen sich Comic-Kenner vergnügt die Hände reiben. Das ist ein wenig wie die Buch-Leser bei Game of Thrones: Man freut sich auf die Rote Hochzeit. Und dann kommt diese bereits am Ende der Folge 1 und erwischt alle Nicht-Leser kalt. Bin ultrazufrieden.
Jupiter’s Legacy (Staffel 1)
#Superhelden #Millarworld #DuDarfstNichtTöten
Die TV-Adaption nimmt sich im Vergleich zum Comic deutlich mehr Zeit, aber vermag auch trotz Anpassungen nicht, die Schwächen der Vorlage restlich auszubessern. Ja, der Generationenkonflikt zwischen den Helden der Golden und Silver Age („Helden töten nie“) und der nachfolgenden Generation ist in der Theorie interessant, aber kann man dafür wirklich keine interessanteren Stakes finden? Dazu: magere Effektbudgets helfen auch nicht gerade. Aber der Chloe-Part unterhält immerhin auch hier prächtig.
Love, Death + Robots (Staffel 2)
#ScienceFiction #Kurzgeschichten #Anthologie
Anthologien sind als Gesamtes immer schwer zu bewerten, aber wie auch schon in der ersten Staffel vermag der breite Fundus von Science-Fiction-Kurzgeschichten auch hier zu überraschen. Allerdings lässt die Vielfalt in den gerade einmal 8 Kurzfilmen etwas zu wünschen über, sehr stark wird hier auf Brutalität gesetzt und philosophische Fragen treten etwas in den Hintergrund. Die Animation weiß aber wieder, gerade auch in ihrer Vielfalt, zu begeistern und eine Staffel 3 darf so bald wie möglich kommen.