Die Story
Die Zivilisation, wie wir sie kennen ist zusammengebrochen. Dieses mal sind es aber keine Zombies, sondern Vampire, die jede Nacht marodierend durch die Welt laufen und alles angreifen, was nach Blut riecht. Öhm. Okay, der Unterschied zu Zombies ist hier eigentlich gering, nur dass man täglich ein paar Stunden Pause vor diesen Fieslingen hat, während die Sonne scheint.
Am Rande des Zusammenbruchs wollte der Teenager Martin (Connor Paolo) gerade mit seinen Eltern fliehen. Doch dem macht ein Vampir ein Strich durch die Rechnung, der seine Eltern und deren Baby mal eben gnadenlos abmurkst. Martin kommt durch Mister (Nick Damici), einen geheimnisvollen Fremden, davon, der sich als einsamer Vampirjäger in der Tradition von Van Helsing sieht. Er nimmt Martin als Lehrling an, gemeinsam reisen beide nun durch diese Post-Apokalyptische Welt. Auf der Reise nehmen sie immer wieder andere Flüchtige ein Stück mit und müssen sich nicht nur den Vampiren, sondern auch gegenüber einer durchgeknallten christlichen Sekte und deren durchgeknallten Anführer zur Wehr setzen.
Die Kritik
Im Gegensatz zu „Hell“, der mitten im Film das Metier wechselt, bleibt dieser Film die ganze Zeit über ein Road-Movie. Episodenhaft skizziert er den Weg der beiden nach „New Eden“, eine obskure Hoffnung einer Zuflucht, irgendwo im Norden im kalten Kanada. Beide wachsen ein Stück aneinander, wobei eine Bindung in dieser Welt immer nur auf Zeit sein kann, wie beiden immer wieder in Erinnerung gerufen wird. Entsprechend unnahbar gibt sich Mister, der sich nicht nur hinter diesem einfachen Pseudonym versteckt.
Der Film legt auf zwischenmenschliche Beziehungen in der Hoffnungslosigkeit großen Wert. Dennoch vergisst er keinen Moment den Horror dieser Welt und schafft damit einen wirklich interessanten Balanceakt. Aber: er hat einige grundlegende Probleme in der Ausführung. Das Pacing des Filmes ist bisweilen holperig, der Schnitt macht an einigen Punkten einen unfertigen Eindruck. Ausgerechnet der „finale“ Kampf gerät genauso unverständlich wie zu kurz. Irritierend sind auch die Teaser, die es zu den Film im Internet gibt. Sie zeigen bspw. Vampire bei Tage, was im Film letztlich keine Rolle mehr spielt. Und: für einen Road Movie bleibt der Film teilweise recht lange an einen Antagonisten hängen.
Dennoch er findet genau die richtigen zwischenmenschlichen Töne und das ohne Holzhammer. Der wird schließlich für den Pflock gebraucht.
„Stake Land“ (USA 2011) Regie: Jim Mickle Splatterfaktor: Das Filmblut fließt reichlich, und bereits in den ersten fünf Minuten wird – mal eben – ein Baby ermordet. Der Film ist nicht zimperlich, und das verwöhnte Publikum wird regelmäßig mit ordentlichen Schockeffekten aufgemuntert. Chance, den Film auch im regulären Kino zu sehen? Sehr unwahrscheinlich. Der Film hat es bereits in den USA nicht in die Kinos geschafft. Was fürs Heimkino? Für Genre-Fans durchaus.Allerdings ist bisher keine Veröffentlichung hier bekannt, in den USA bereits am 2. August erschienen.Erscheint am 30. September 2011 auf DVD und Blu-Ray unter dem übersetzten Titel „Vampire Nation“ in Deutschland. Wie ist der Soundtrack? Setzt häufig auf einsame, aber eingängige Klaviertöne. Diese variieren etwas wenig, sind aber stimmig. Besser als „The Road“? Ja, den Film habe ich immer noch nicht gesehen. Wird bald nachgeholt. Besser als „Zombieland“? Schwer vergleichbar, „Zombieland“ ist eine Komödie, dieser Film nimmt sich durchweg ernster. Und den Gastauftritt eines Ghostbusters-Darsteller lässt sich auch mit einem Gastauftritt der „Top Gun“-Sahneschnitte, die ziemlich alt geworden ist, nicht ausgleichen. Rollenspiel-Inspirationsfaktor? Das könnte eigentlich eine gute Inspirationsquelle für „Apocalypse World“ oder andere Endzeitsysteme sein.★★★★☆stakelandmovie.com