Es ist 1954. Der Vertreter Ray Kroc (Michael Keaton, „Birdman“) versucht, seine Fünffach-Milchshake-Mixer an Restaurants zu verscherbeln, doch kaum eines scheint wirklichen Bedarf daran zu haben. Nur eines beißt an … und will dann auch gleich sechs Mixer bestellen.
Von Neugier getrieben fährt Kroc zu dem Restaurant und trifft dort auf die Betreiber, ein Brüderpaar namens Richard (Nick Offerman, „Parks and Recreation“) und Maurice McDonald (John Carroll Lynch), die gerade ein revolutionäres System erfunden haben, mit denen sie einen Burger statt in 30 Minuten gar in 30 Sekunden nach der Bestellung ausgeben können. Ray ist fasziniert und schlägt den Brüdern ein Franchise-System vor, bei dem er für sie deren Idee weiter multiplizieren will.
Verträge und Herzen müssen gebrochen werden
Biopics haben oft das Problem, wie sehr sie sich an die historischen Fakten orientieren wollen oder wie sehr sie eine Geschichte erzählen wollen. In dieser Geschichte ist von vornherein klar, dass das Franchise-System ein Erfolg werden wird, um so mehr interessiert man sich nicht für das Ziel, sondern den Weg, der dort hin führte. Und Ray Kroc ist durchaus eine faszinierende Gestalt, die durch den brillanten Michael Keaton nur um so mehr an Dreidimensionalität gewinnt. Man steht auf der Seite von jemanden, der nicht immer den genauen Weg vor sich sieht, aber immer bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen. Und so kann auch ein Plotpunkt, der eigentlich nur über das Für-und-Wider der Einführung von Milchshakes in Pulverform entscheiden soll, bereits ein mitreißendes Drama über Minuten füllen.
Leider bleiben in dem Film aber auch einzelne Bereiche etwas zu dünn oder ohne wirkliche Auflösung. Ein Konflikt mit mehreren reichen Investoren, die sich nicht an die vorgeschriebenen Servierregeln halten wollen, führt zwar dazu, dass Kroc in anderen Kreisen nach Investoren sucht und diese auch findet, eine Auflösung des Konfliktes mit den älteren Investoren bleibt der Film jedoch schuldig. Auch muss man sich fragen, was der Film tatsächlich erreichen will, denn er bringt nur wenig wirkliche interessante Erkenntnisse über die Mythologie dieses Konzerns, und ein weiteres Showcase für die Brillanz von Michael Keaton brauchen wir nicht, erst recht nicht, wenn er die leisen Töne, die Laura Dern, als Ethel, die erste Ehefrau von Kroc, in den Film einzubringen vermag, zu großen Teilen ungehört verhallen müssen.