Michael (Jack Lowden, „Dunkirk“) und Thomas (Patrick Gibson, „The OA“) melden sich beide freiwillig zum Militär-Dienst, wenn auch auf unterschiedlichen Seiten der Front: Als Deutscher und als Engländer stürzen sie sich beide in ein vermeintlich großes Abenteuer. Doch es dauert nicht lange, bis sie die Schrecken des Krieges kennenlernen müssen.
The Passing Bells bringt die „Downton Abbey“-Ästhetik in den ersten Weltkrieg (*). Sie beginnt mit dem Erwecken einer jungen, stürmischen Liebe auf dem Land in satten Farben und unter in voller Blüte stehenden Bäumen, bewegt sich dann in den erbitterten Schützengräben Frankreichs und mit der Hoffnung auf eine Versöhnung nach Kriegsende endet.
*) Die es strenggenommen bereits gab, da die gesamte zweite Staffel zu der Zeit spielte.
Eine durchaus oppulente Inszenierung die sich gerade in den ersten Minuten deutlich an „Downton Abbey“ anschmiegt in einer Inszenierung, die aber mehr als nur einfach den Kostümfundus der BBC plündert. Besonders das penetrant-süßliche Thema zieht sich auch nach dem Vorspann einige Zeit weiter durch die Serie und wird auch an der unpassendsten Stelle noch verwendet: Hey, es gibt Krieg mit den Deutschen – dideldödeldi. Dass man in Gedanken einen Butler das Besteck putzen sieht, liegt aber auch an dem Komponisten, John Lunn, der bereits die passenden Stücke der Leichtigkeit und des Dramas bei eben jenem „Downton Abbey“ zu untermalen wusste, dessen Werk hier aber oft zu dick aufgetragen erscheint. Dennoch: Bisweilen passt das, denn gerade am Anfang brennen ja die Protagonisten auch noch darauf, in den Krieg zu ziehen. Für sie ist es ein großes Abenteuer, auf beiden Seiten der Fronten. Sie sind die jungen Helden, die noch gar nichts von den Schrecken des Krieges gesehen haben, und die nun auf einer Überholspur erwachsen werden müssen.
„Wenn es niemals zuvor so einen Krieg gegeben hat – woher wissen wir dann, dass er aufhören wird?“
Was das Drama absetzt von anderen Kriegsdramen, ist der Verzicht auf die typische Freund-Feind-Zeichnung. Beide Protagonisten und ihre Erlebnisse sind gleichermaßen wichtig und vor allen sehr ähnlich. Bald sind es noch nicht einmal mehr die markanten Pickelhauben, die einen einfachen Unterschied möglich machen und dadurch bekommt die Serie eine überraschend positive Botschaft.
[wertung img="https://edieh.de/wp-content/2017/08/generation_artwork_2d.jpg" stars="4"]„Generation der Verdammten“ („The Passing Bells“, UK 2014)
Regie: Brendan Maher
Drehbuch: Tony Jordan
Darsteller: Patrick Gibson, Jack Lowden, Erika Karkuszewska, Sabrina Bartlett[/wertung]
„Die Generation der Verdammten“ erscheint am 25.08.2017 bei Pandastorm Pictures auf DVD und Blu-ray. Offenlegung: Ich habe die DVD freundlicherweise als Rezensionsexemplar erhalten.