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Wenn Du König wärst (Kritik)

Alex (Louis Ashbourne Serkis, der Sohn von Andy „Gollum“ Serkis) ist ein ganz normaler britischer Teenager. Zusammen mit seinem besten Kumpel Bedders (Dean Chaumoo) muss er sich im harten Schulalltag gegen die Bullys Lance (Tom Taylor) und Kaye (Rhianna Dorris) verteidigen. Auf der Flucht vor diesen entdeckt nun ausgerechnet er auf einer Baustelle ein Schwert in einem Stein und vermag es, wie in der Artus-Legende, herauszuziehen. Doch damit erweckt er auch die Hexe Morgana (Rebecca Ferguson), die nun ihre dämonischen Schergen gegen ihn und seine neuen Vasallen aussendet. Immerhin aber auch Merlin (Angus Imrie/Patrick Stewart) als Hilfe. Eine abenteuerliche Quest quer durch Britannien beginnt …

Wenn du König wärst | Offizieller Trailer 2 | Deutsch HD German (2019)

Helden aus der britischen Vorstadt

Joe Cornish hat vor immerhin acht Jahren mit „Attack the Block“ nicht nur die Karriere von John Boyega gestartet und Jodie Whittaker schon mal vor Außerirdischen weglaufen lassen. Er schaffte es auch, die britische Vorstadtsseele aus der Sicht von Teenagern in ein fantastisches Setting (hier: Alien-Invasion) zu setzen und daraus eine ungewöhnliche Heldengeschichte zu schreiben. Umso interessierter war ich daran, was er mit der Artussage als Grundlage schaffen würde – und nach seinem durchaus erwachseneren Erstling folgte nun ein Kinderfilm?

Was ist, wenn man in einen Krieg ziehen muss, aber nur ein Excalibur hat? (Rhianna Dorris, Louis Ashbourne Serkis, Angus Imrie, Dean Chaumoo und Tom Taylor, Foto: 20th Century Fox)

Ja, auch in „Wenn Du König wärst“ gibt es einige durchaus gruselige Szenen, die für manche empfindlichere Kinder noch Probleme bereiten könnten, aber es gibt auch genügend Komik und Mut der Protagonisten, um dies schnell wieder aufzulösen. Manche Doctor Who-Episoden sind deutlich grimmer.

Der 80er Abenteuerfilm heute

Was Cornish hier aber gelungen ist, ist ein Abenteuerfilm für die ganze Familie. Eltern werden sich sympathisch an „E.T.“ oder „Goonies“ aus ihrer Kindheit erinnern, in der Erwachsene für die eigentlichen Probleme der Kinder nie eine wirkliche Hilfe sind, aber meist immer verständnisvoll unterstützen. Kinder können positive Rollenvorbilder vorfinden, die gerade auch mit dem schwierigen Umgang mit Bullys einen guten Ansatz bilden. Und natürlich auf die Artus-Legende neugierig werden, wenn sie es nicht ohnehin schon wären.

Hat auch deutlich seinen Spaß dabei (Patrick Stewart, Foto: 20th Century Fox)

Ein kleiner Kritikpunkt ist die Figur des Merlin. So gerne ich Patrick Stewart auch sehe, seine ältere Version des Magiers ist komplett unnötig und harmoniert nicht wirklich gegen die weit verspieltere Hauptversion von Angus Imrie. Allgemein muss man den jungen Cast des Films aber groß loben, Louis Ashbourn Serkis hat den unschuldigen Charme, hinter dem viel mehr stecken zu scheint, von seinem großartigen Vater gelernt, aber auch Dean Chaumoo und Tom Taylor stemmen hier einiges. Rhianna Dorris’ Kaye bleibt etwas dahinter zurück, darf aber auch an einigen Stellen glänzen.

Fazit

„Wenn Du König wärst“ ist ein gelungenes Update des 80er Jahre Familien-Abenteuerfilms für ein heutiges Publlikum mit fantasievollen Ideen, das nach einer Heldenreise durch Britannien das Finale als großes gemeinsames Schulprojekt inszeniert.

„Wenn du König wärst“

(„The Kid Who Would Be King“)
UK 2019
Regie: Joe Cornish
Drehbuch: Joe Cornish
Besetzung: Louis Ashbourne Serkis, Denise Gough, Dean Chaumoo, Tom Taylor, Rhianna Dorris, Angus Imrie, Patrick Stewart, Rebecca Ferguson
4/5
„Wenn du König wärst“ läuft ab dem 18. April 2019 in unseren Kinos.

Ron Müller

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