Der Kleinkriminelle Johnny (Anton Tennet) gelangt bei einem Überfall nicht nur an Geld, sondern auch an ein mysteriöses Amulett, mit dem er in der Zeit zurückreisen kann. Dort begegnet er zu seiner Überraschung sich selbst. Funktioniert das nochmal? Klar. Bald hat er so eine Armee von sich selbst. Und die kann er auch gut brauchen, denn er hat nicht nur die chinesische Mafia, von der er das Geld und das Amulett gestohlen hat, gegen sich aufgebracht. Er hat sich auch noch Hals-über-Kopf in Kelly (Hetty Gaskell-Hahn) verliebt. Nun ist auch noch sein eigener Konkurrent um sie …
Armee aus mir
Ich muss zugeben: Ich habe ein kleines Faible für Zeitreise-Geschichten. Dieses Genre ist einfach extrem vielfältig und kann auch nach Jahren immer noch mit charmanten Ideen überzeugen. Klar: Die Idee, des sich-selbst-begegnen ist ein Standard-Trope dort. Die Idee der durch Zeitreise erzeugten Klonarmee von sich selbst ist aber tatsächlich relativ neu unverbraucht – mir fallen derzeit nur die vielen Kopien von Doctor Strange in „Avengers: Infinity War“ ein, die aber nicht unbedingt durch Zeitreise erzeugt wurden.
Die Idee der eigenen Klonarmee ist aber wiederum schon oft besucht worden. (Das ging soweit, dass selbst in Austin Powers „Bring in the Clone“ gerufen wurde, bevor Mini-Me erstmals gezeigt wurde.) So kann sich der Film hier an einer Menge gut-abgehangener Storyelemente bedienen und macht das auch. Sowohl zum Guten als auch zum Schlechten, zeitweise erinnert der Film fast an einem Benny-Hill-Gedächtnis-Rennen. Dennoch: Die Effekte sind sauber umgesetzt – die Doppelgänger-Aufnahmen sind in den letzten Jahren offenbar dann doch sehr viel einfacher geworden. Zwar vermisst man bei der Darstellung der unterschiedlichen Klone ein Nuancen-Reichtum einer Tatiana Maslany deutlich, aber das ist gar nicht nötig, sind diese doch teilweise nur wenige Minuten auseinander entstanden. Dass sie sich selbst recht schnell auf dem Senkel gehen, kann man jedoch gleich und gut nachvollziehen, und genau daraus ensteht hier ein Großteil der Komik.
Dass bei einem solchen Ansatz die Zeitreisen alles andere als Logisch und in sich nachvollziehbar bleiben, steht auf einen anderen Blatt. Dies hier ist kein minutiös geplanter Hirnverknoter, sondern ein locker-flockiger Sprüche-Klopfer mit etwas überzogene Gewalt. „Mega Time Squad“ zündet zwar nicht immer, macht aber durchaus Laune und erinnert daran, dass wir solch durchgeknallte Slacker-Zeitreise-Komödien seit den beiden „Bill & Ted“-Filmen doch etwas vermisst haben. Nicht wahr, Hoshis?