Kurzkritiken: Doctor Who, Titans, The Movies That Made Us, Supergirl, White Sands

Doctor Who: Flux

#SciFi #Staffel13

Selbst ein Weeping Angel will lieber weggucken (Doctor Who: Flux, Foto: BBC)

Die Idee, eine ganze Staffel für eine einzige Story zu verwenden, ist nichts Neues – auch bei Doctor Who nicht. Und abermals war der Anfang durchaus gelungen, bot einige Momente, bei denen einen der Mund offen stehen blieb und eine Vielzahl an Schauplätzen und Charakteren.

Mit all dem Material passiert dann aber – nix. Auf den letzten Metern wird noch ein weiterer Bösewicht eingebaut, der komplett irrelevant bleibt, die großen Bösewichte vom Anfang an bleiben dies abgesehen von einer Vielfalt von Drohungen letztlich auch, Nebencharaktere werden noch ganz interessant eingeführt, haben aber quasi keine Auswirkungen auf die Handlung (wie auch die aktuellen Begleiter), und selbst das Wiederauftauchen von ikonischen Doctor Who-Gegnern verpufft in mehreren kleinen Explosiönchen. Und am Ende wird tatsächlich vergessen, dass da etwas vom Universum fehlt …

Das war leider mehr eine unzusammenhängende Doctor-Who-Bingo-Karte als eine durchgeplante Staffel – wenn auch mit hübschen Bildern.

★★☆☆☆

Titans

#Superhelden #DC #Staffel3

Die Autoren liefern leider auch weiterhin größtenteils isolierte Storys für ihr Ensemble ab, doch immerhin werden diese etwas persönlicher. Zu oft aber agieren die Titans immer noch nicht als Team, sondern als separierte Gruppen, teilweise mit abgrundtief blöden Begründungen, vor allen von einem strunzdummen Nightwing und einem vor Selbstmitleid zerfließenden Batman getrieben. Ein nach wie vor gutes Budget, sorgt immerhin für gute Kampf-Choreografien und ordentliche Spezialeffekte, aber die eigentlich auch guten Darstellerinnen und Darsteller vermögen es nicht, die narrativen Probleme abzufangen.

Gesehen: Staffel 3 (13 Episoden).

★★☆☆☆

The Movies That Made Us

#Doku #Filmemacher

Filme, wie alle Medien, sozialisieren uns und es gibt Generationen, die mit einem kanonischen Hintergrund an Filmen aufgewachsen sind. Wie, Du kennst Zurück in die Zukunft nicht? Du hast nie Jurassic Park gesehen? Undenkbar. Aber was mag man noch viel mehr als die Filme von damals? Natürlich Besserwisser-Fakten über die Filme von damals! Und so erfährt man, dass Pretty Woman eigentlich kein Happy Ending haben sollte und Three Thousand heißen sollte oder warum Forrest Gump so einen ikonischen Südstaaten-Akzent hatte. Großes Kino!

Gesehen: Staffel 1–3 (16 Episoden).

★★★★☆

Supergirl

#Superhelden #DC

Wenn nur wenige Tage zuvor Superman & Lois die Festung der Einsamkeit auf ähnlich cinematographischen Niveau wie Snyders Filme zeigt, sticht das billige Pappmaché, mit dem das Set bei Supergirl die selbe Umgebung (in immerhin dem selben Serienuniversum) zeigen soll, natürlich negativ heraus. Aber auch bei den Autoren scheint das Budget größtenteils vorzeitig aufgebraucht zu sein oder in bizarre außerirdische Rauchwaren investiert worden zu sein, denn die Plots der zweiten Hälfte dieser Staffel finden nach dem viel zu langem Besuch in der Phantomzone leider keinen wirklichen Halt mehr, was auch daran liegt, dass sie bei all den Ensemble-Charakteren zwar Entwicklung zu zeigen versuchen, aber nicht vorher klar wussten, welche es werden würde.

Lediglich im Finale fahren sie dann nochmal auf und schaffen einen überraschend runden Abschluss für die sechs Staffeln, dies lohnt sich dann doch nocheinmal nach den obligatorischen peinlichen End-Kampf, wenn all die fehlenden Charaktere nochmal auftauchen und ein letztes mal sich verbeugen dürfen.

Gesehen: Staffel 6 (20 Episoden).

★★☆☆☆

White Sands – Strand der Geheimnisse

#Krimi #Dänemark #Urlaub

Hvide Sande Trailer

Hvide Sande sitzt am Ringkøbing Fjord und ist gerade mit seiner langen Landzunge ein kleines Einod für Angler, Windsurfer und Urlauber. Doch ein Todesfall eines Deutschen konnte auch nach über einem Jahr nicht aufgeklärt werden, weswegen zwei Undercover-Spezialisten nun in das Städtchen inkognito geschickt werden: die Dänin Helene Falck (Marie Bach Hansen, Die Erbschaft) soll mit dem dänischsprechenden Deutschen Thomas Beckmann (Carsten Bjørnlund, Rita) ein Ehepaar mimen und sich in die lokale Szene einnisten.

Der Abspann verrät es: quasi alle lokalen Tourismus-Firmen waren hier Sponsoren und so tauchen auch alle wichtigen Ferien-Hotspots wie eine Checkliste in der Serie auf. Natürlich muss das Fake-Ehepaar genauso in Ferienhäuser wie auf dem Campingplatz einkehren, natürlich ist der Leuchtturm von Nørre Lyngvig nicht nur im Vorspann prominent und auch der schöne Surfstrand spielt eine Rolle. Davon abgesehen gelingt es der Serie aber, einen einigermaßen spannenden Plot zusammenzuspinnen und zwischen den Hauptcharakteren entsteht bald eine neckische Dynamik. Keine hohe Kunst, aber durch den Lokalkolorit durchaus amüsant.

★★★☆☆

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

Kritiken zu Serien, Filmen und seltener auch Rollen- und Brettspiele …