Oscar-Nacht 2021 Fazit

Jupp, konnte dann doch nicht schlafen. Daher habe ich also die ganze Verleihung geguckt.

Mein Ergebnis dieses Jahr: Nicht berauschend, aber etwas besser als letztes Jahr (es gab dieses Jahr eine Kategorie weniger als in den Jahren davor, die beiden Ton-Kategorien fusionierten):

Hier klicken, um den Inhalt von docs.google.com anzuzeigen

Insgesamt war die Verleihung durch die andere Location und die neuen Inszenierungsaspekte (DJ, kurze Laudationen auf alle einzelnen Nominierten, neue Reihenfolge der Preise) auf den ersten Blick zwar interessanter – aber das ernüchterte dann doch bald und zog sich dann doch leider wieder. Dazu war die Live-Übertragung mit einigen Störungen versehen, und hatte offenbar auch darüberhinaus einige Ruckler im Bild. Apropos Nüchtern: Die beste Dankesrede hielt Thomas Vinterberg, der seine persönliche Familientragödie der Welt kundtat, aber auch schon davor gut aufgeheitert schien. Das In Memoriam wurde recht schnell abgespult, auch der Verzicht darauf, alle nominierten Songs vortragen zu müssen war eine angenehme Idee. Dennoch: es fehlt weiterhin die Moderation mit guten und kreativen Aktionen zwischendurch, die immer etwas aufweckten. Und die Idee, die besten Darsteller nach dem besten Film zu setzen, schlug sich dann in einem spektakulär unspekatulären Finale nieder, bei dem dann der letzte Preis in Absentia vergeben wurde. Zwar war es nicht Chadwick Boseman sondern Anthony Hopkins, der hier fehlte, aber so durfte zum Schluss nur noch der DJ das ganze abmoderieren. Fertig.

Preisträger und Nominierte waren endlicht mal etwas diverser – es hat tatsächlich dieses Jahr erst das zweite Mal überhaupt eine Frau die beste Regie gewonnen – aber für ein Jahr, in dem das Kino weltweit gelitten hatte und sich immer mehr in Richtung Streaming orientiert, ist es dann doch enttäuschend, dass die Academy nur einen Oscar für Tenet übrighatte (und das schon bei der Nominierung), der ja einer der wenigen mutigen Versuche in der Pandemie war, Menschen ins Kino zu holen.

Kurz noch zur Pre-Show: Diese musste Steven Gätjen dieses Jahr allein bestreiten, was er abermals mit profunder Kenntnis von Filmen wie Darsteller:innen tat, aber dabei von der Regie immer wieder durch Werbung torpediert wurde. Immerhin gab es keine großartige Klamotten-Begutachtung, danke dafür.

Und nun versuche ich dann noch ein klein wenig Schlaf zu finden …

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de