Im Jahre 117 nach Christi erstreckt sich das römische Weltreich über den Großteil des europäischen Kontinents. Nur im Norden der britischen Insel leisten die Pikten in dem schottischen Bergland erbarmungslosen Widerstand durch erfolgreiche Guerilla-Taktiken. Doch nun bekommt der Statthalter Britanniens aus Rom den Befehl, diesen Widerstand ein für alle mal zu brechen, koste es, was es wolle. Er schickt die neunte Legion, König Gorlacon ein für alle mal zu stürzen – in der Hoffnung, dass eine kopflose Schlange nicht mehr gefährlich sei.
„Centurion“ handelt von einem historisch teilweise belegten Mysterium: die Neunte Legion (auch Legio VIIII Hispana) verschwand in den Geschichtsbüchern urplötzlich. Eine lange gern gehegte These war, dass sie in den schottischen Bergland komplett vernichtet wurde. Dieser Film handelt von dieser These, und so entfaltet sich ein römisches Zehn-Kleine-Negerlein-Spiel.
Regisseur Neil Marshall („The Descent“) schafft es, ein produktionstechnisches Niveau in der Größenordnung eines Ridley Scott-Historienfilms zu schaffen. Die Kamera verliebt sich – zurecht – immer wieder in das Terrain, gleichzeitig ist der Film blutig, hart und größtenteils gnadenlos. Die schauspielerischen Leistungen überzeugen, besonders Michael Fassbender („Inglorious Basterds“) spielt die Rolle des namen-gebenden Centurio souverän und ohne irgendwelche aufgesetzten Allüren. Und Modell Olga Kurylenko erweist sich ebenfalls nicht als Fehlbesetzung in der Rolle als eiskalte Pikten-Späherin. Selbst die Geschichte bleibt in sich logisch, auch wenn sie zu großten Teilen vorhersehbar ist.
Insgesamt ein wirklich lohnender Film, hat mich positiv überrascht.
Bisher ohne Starttermin in Deutschland, aber er hat bereits einen Verleih: Constantin Film.