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Film-Kurzkritik: „Urban Explorer“

Auf dem letzten Fantasy Filmfest gab es zwei deutsche Filme: „Hell“ und „Urban Explorer“. Letzteren habe ich nun endlich nachgeholt. Wobei „endlich“ eigentlich fehl am Platze ist, es ist doch eindeutig zu positiv besetzt.

Aber kurz zur Geschichte: es geht um ein paar Touristen, die in Berlin sich einem selbsternannten Untergrund-Führer anschließen, um durch den Berliner Untergrund zu wandern und zu kraxeln. Auf dem Weg zum „Fahrer-Bunker“ (kein Witz, es geht um den eigens für Adolfs Hitler Chauffeure erbauten Bunker) begegnen sie nicht nur ein paar Untergrund-Neonazis, sondern die Situation eskaliert, nachdem einer von ihnen unglücklich abstürzt. Auf der Suche nach Hilfe finden sie eben diese nicht …

Wie ich auch schon bei Hell sagte – es ist generell nicht genug positiv zu bewerten, dass sich auch der deutsche Film dem Genre-Kino zuwendet. Bravo. Nur – nicht mit diesem Film. Sicher, handwerklich bedient er genau das, was man in einem Genrefilm erwarten darf, fleißig werden die gängigen Klischees bemüht, und sicher werden Fans von Horror-Streifen wie „Hostel“ auch hier einigen Spaß einiges markarberes Vergnügen finden. Das Problem: der Film weiß keine interessante Geschichte zu erzählen, er streift mal dieses Thema, mal jenes, verliert sich irgendwo zwischen Nazi-Mythos, DDR-Hinterlassenschaft und Kannibalismus, die einzeln interessante Ansätze bieten können – in der Vermengung aber fade bleiben.

„Urban Explorer“ (D 2011) Regie: Andy Fetscher Darsteller: Max Riemelt („Die Welle“), Nick Eversmann („Beilight – Biss zum Abendbrot“), Nathalie Kelley, u. a. Rollenspiel-Inspirationsfaktor? Hey, letztlich ist die Story ja zu einem gewissen Part ein Dungeoncrawl. Reißt sie nicht heraus, aber in den ersten paar Minuten hatte ich schon ein paar kleine Momente, die mir für ein Urban-Fantasy-Untertage-Stunt nutzbar erschienen.
★★☆☆☆

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

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