„Iron Sky“ ist kein perfekter Film …

Poster: Iron Sky… aber ein verdammt guter!

Ein paar Astronauten stoßen durch Zufall auf der dunklen Seite des Mondes auf eine geheime Basis der Nazis, die dort seit Jahrzehnten Raumschiffe zusammenlöten, um irgendwann einmal die Erde zurückzuerobern. Erschrocken von der „Invasion“ der Erdlinge nutzen sie ihre reichhaltigen Helium-3-Vorkommen, um der Erde endlich den langersehnten Frieden zu bringen. Doch auf jener Erde sucht die US-Präsidentin gerade nach einer Ausrede, um mit einem Kriegsbeginn in ihrer ersten Amtszeit sich eine Wiederwahl zu sichern …

Ja, der Film hat einige Längen, einige der Einfälle werden nur um der Gags willen ausgewalzt und machen weniger Sinn, aber letztlich: dies ist Comedy! Da muss nicht alles Sinn machen. Und an Gags spart der Film sicherlich nicht, im Gegenteil, es wird alles aufgefahren, was man aus dieser brillanten Idee ziehen kann. Und dazu wird es auch noch großartig garniert mit Nerd- und Cineasten-Insider-Gags. Der Film will Spaß bringen, das schafft er auch, die Spezialeffekte sind dank der Fan-Spenden durchaus gelungen und weit besser als andere Low-Budget-Produktionen. Dazu kann man sich auch über einige musikalische Gags freuen – Szenen- und Endapplaus war bei unserer Vorstellung zurecht inbegriffen (und das ist außerhalb einer Festivalvorstellung immer noch selten im Kino!).

Iron Sky Official Theatrical Trailer [HD]

Kurzum: dieser Film wird unter Garantie nicht jedem gefallen. Aber wer grundsätzlich der abgefahrenen Plotidee etwas abgewinnen kann, der wird den „Endsieg“ im Kino sehr genießen. Dieser Film hat das Zeug zu einem Kultklassiker der Comedy-Filme zu werden, ich sehe ihn tatsächlich bereits auf einem Niveau wie „Das Leben des Brian“, „Die nackte Kanone“ oder „Mystery Science Theatre 3000 – The Movie“. Dazu kommt der Bonuspunkt, dass dies wirklich ein Film von Nerds für Nerds ist und mit ihm auch das Crowdfunding ins Kino einzieht – was man auch nur begrüßen muss. Insofern – „Heil Kortzfleisch!“

„Iron Sky“ (FIN/D/AUS 2012) Regie: Timo Vuorensola Darsteller: Julia DietzeChristopher KirbyGötz OttoPeta SergeantUdo Kier Rollenspiel-Inspirationsfaktor: Freunde von Pulp-Rollenspielen wie „Spirit of the Century“ oder allgemein auch Steampunk-Fans werden viele kleine nette Ideen finden. P. S.: Dies ist ein Film, den man in der OV angucken sollte. Dort nerven zwar die englischen Untertitel unter den deutschsprachigen Passagen etwas – aber allein der Wechsel zwischen Englisch und Deutsch war nie komischer. ★★★★★★★★★☆

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

Eine Antwort

  1. Wie „Das Leben des Brian“?! Ich bitte Dich! Entrüstung ;) Aber sonst gebe ich Dir Recht, den Film kann man sich gut ansehen.