Kurzkritik „Haunter“ (FFF 2013)

Und täglich spukt Little Miss Sunshine …

Teenager Lisa (Abigail Breslin) ist mit ihrer Familie in einer Zeitschleife gefangen. Jeden Tag ereignet sich die selbe Routine und nur sie durchschaut dies. Ihre Familie kann sie auch mit größter Mühe nicht aus dieser reißen. Jeden Tag gibt es Hackbraten. Jeden Tag muss sie die Wäsche der Familie übernehmen. Jeden Tag regt sich ihre Mutter darüber auf, dass ein paar Stücke nachher fehlen. Doch da ist noch mehr. Eine geheime Tür im Keller. Ein Puppenhaus auf dem Dachboden. Und langsam dämmert es Lisa, dass sie vielleicht gar nicht mehr zu den Lebenden gehört …

Haunter Official Trailer #1 (2013) - Abigail Breslin Movie HD

Breslin wird erwachsen

„Haunter“ ist zugegebenermaßen nur aufgrund des Regisseurs, Vincenzo Natali, auf unsere Liste geraten. Auch wenn nicht alle seine Filme die gleiche Brillanz aufweisen wie sein 1997er Überraschungshit „Cube“, liefert er doch mindestens immer solide Kost aus den unterschiedlichsten fantastischen Untergenres.

Diesmal widmet er sich dem Genre der Spukstories und Bessenheit durch Geistern und haucht dem wirklich spannendes neues Leben ein. Er experimentiert mit unterschiedlichen Konventionen, Tropes und Stilrichtungen, trotzdem lässt er die Geschichte nicht aus dem Fokus und hat mit Breslin die junge Schauspielerin gefunden, die wirklich den gesamten Film alleine tragen kann und hier erneut nach „Zombieland“ beweist, dass mehr als nur das kleine pummelige Mädchen aus „Little Miss Sunshine“ in ihr steckt.

Natalis erster Ausflug ins rein übernatürliche

Sicher, „Haunter“ ist kein Splatterfilm, es geht hier mehr in die Grusel-Ecke als in den blutigen Horror, den Natali sonst so gut beherrscht. Aber gerade diesen Grusel hat man in letzter Zeit viel zu selten erleben dürfen und Natalis Ansatz des Mixes der Geistergeschichten mit Murmeltiertag-Thematik ist einfach eine willkommene Erfrischung des Genres. Und darüberhinaus angenehm gut durchdacht.

„Haunter“, CAN 2013 Regie:  Buch:  Darsteller:  Rollenspielinspirationsfaktor: Gering. Ein One-Shot mit Murmeltier-Trope wäre aber denkbar. Score: Nicht bemerkenswert. Kinostart in Deutschland: Ist auch in den USA bisher nicht angelaufen, aber nicht unwahrscheinlich, dass wir den noch auf die Leinwand bekommen. Aber eher 2014.
★★★★☆

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

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