Man hat ja schon gemunkelt, dass der Reboot der „Fantastic Four“-Filme durch „Chronicles“-Regisseur Josh Trank zwischenzeitlich an die Wand gefahren wurde, da man für einen Film, der immerhin im August dieses Jahres weltweit starten sollte so gar nichts hörte.
Mittlerweile hat das Trank als Vermarktungsstrategie erklärt (man wollte nur fertige Bilder zeigen, weil künstlerisch, und so, und überhaupt …) und nun bröckelt auch endlich die Fassade und man liefert uns den ersten Trailer:
Aber: Wer bitte ist auf die Idee gekommen, das wunderbare Hauptthema von Ólafur Arnalds melancholischen „Broadchurch“-Soundtrack hier zu verwenden? Gut, vermutlich Trank selbst, hat er doch gerade stolz verkündet, Ausnahme-Komponist Philip Glass für den Film verpflichtet zu haben.
Das passt – irgendwie – äh – keine Ahnung.
Sowohl Arnalds als auch Glass haben bisher großartige Dramen musikalisch noch intensiver, noch erlebbarer, noch deprimierender gemacht. Arnalds, wie gesagt, mit dem beeindruckend bedrückenden „Broadchurch“, Glass zum Beispiel mit den in alle Nachwelt nachhallenden „The Hours“.
Ich musste den Trailer jedenfalls zweimal schauen um mich von der Musik loszureißen, zu sehr irritierte mich hier die Bild-Ton-Schere. Aber auch beim zweiten Mal mit der Konzentration weg vom Score: Es bleibt ein absolut übertriebendes Voiceover, dem nur noch das markante „I a world …“-Trope fehlt, eine viel zu junge Crew von Astronauten und dazu eine Flut hochtreibender Bilder, die sich fast schon zu gewollt von den Bonbon-bunten Vorgängerfilmen unterscheiden, dann aber auch noch eine ausufernde Superhelden-Genesis wieder androhen. Hallo? Hatten wir nicht aus dem Spider-Man-Remake gelernt, dass die Wiederholung einer Genesis-Geschichte einen Film nicht unbedingt besser macht?
Puh, viel Problematisches. Bleibt auf der Plus-Seite: „Chronicle“ war frisch und unterhaltsam flott erzählt und visuell beeindruckender als es für das Budget hätte sein sollen. Dem Regisseur wollte ich nach dem Film ohnehin weiter im Auge behalten. Jamie Bell („Billy Elliot“, hier: The Thing) und Michael Jordan („The Wire“, hier: Johnny Storm) sind beides herausragende Nachwuchsdarsteller und sind ausgerechnet die Charaktere, deren Mimik man teilweise über Strecken im Film nicht sehen kann. Miles Teller (hier: Mr. Fantastic) und Kate Mara (hier: The Invisible Woman) sind immerhin noch nicht wirklich negativ aufgefallen, gleiches gilt für als Bösewicht engagierten Toby Kebell (hier: Victor noch nicht Doom Domashev).
Aber: Ich bleibe skeptisch. Hoffe das Beste, aber bleibe skeptisch.