Außerirdische Roboter haben die Erde unterjocht. Bis auf wenige Ausnahmen wurde allen Menschen außerdem eine Ausgangssperre auferlegt, welche mit tödlicher Gewalt durch Battlemechs und Drohnen durchgesetzt wird und durch Tracking-Implantate kontrolliert wird, die alle tragen müssen.
Durch einen Unfall gelingt es aber einer Gruppe von Teenagern, angeführt von dem talentierten Sean (Callan McAuliffe), ihre Implantate zu überladen und damit außer Kraft zu setzen. Sie genießen erstmal ihre wiedergewonnene Freiheit in vollen Zügen, doch die Besatzer lassen sich nicht lange auf der Nase herumtanzen. Doch dann entdeckt Sean, dass er die Fähigkeit besitzt, die Roboter mit seinem Geist zu kontrollieren …
„Sein Schmerz wird vorübergehen. Aber seine Daten bleiben ewig erhalten.“
Regisseur und Co-Autor Jon Wright („Grabbers“) brüstet sich direkt am Anfang des Making-Ofs damit, dass ihm die Idee zu dem Film in einem Traum kam. Nun ist kein Plot wirklich neu, aber Parallelen von „Robot Overlords“ zu „Die dreibeinigen Herrscher“, einer britischen Kult-TV-Serie aus den 80er-Jahren*, sind schon sehr auffällig.
* Die im Gegensatz zu der (nahezu) einmaligen Ausstrahlung im ZDF in Großbritannien öfters gezeigt wurde. Die Ausstrahlung hierzulande 1986/87 habe ich als 10-jähriger jedenfalls fasziniert verfolgt, es war eine meiner ersten wirklichen Begegnungen mit SF im Fernsehen, denn erst drei Jahre später tauchte „Star Trek: Das nächste Jahrhundert“ auf und Classic Trek fand ich damals noch albern.
Aber das ist alles andere als negativ. Der Film hat mindestens die Schauwerte einer gehobenen Doctor Who-Episode und auch in etwa das selbe Zielpublikum. Er bringt einfach Spaß und hat mit Gillian Anderson und Ben Kingsley sogar zwei A-Lister in wichtigen Nebenrollen. Die Hauptattraktion sind jedoch die Nachwuchsdarsteller: Callan McAuliffe („Ich bin Nummer Vier“) als charismatischer Anführer Sean, James Tarpey als etwas durchgedrehter Sidekick, der kleinwüchsige Darsteller Craig Garner als Androide „Mediator 452“ (dessen deutsche Synchronstimme leider nicht so schön melodisch in der Ton-Modulation springt wie im Original), Ella Hunt als Alexandra, die eigentlich nur als Love-Interest mitlaufen muss und den Bechdel-Test des Films nicht erfüllen vermag, sowie den während der Dreharbeiten gerade einmal 10-jährige Milo Parker, der als junger Waise einen bemerkenswert nervigen Optimismus an den Tag legt.
Insgesamt ein sehr familienfreundlicher, britischer Low-Budget-Sci-Fi-Familienfilm mit einigen sehr schönen und ein paar etwas kruden Einfällen und zwar keinesfalls so originell wie seine Macher ihn verkaufen wollen, aber dafür doch mit einem ordentlichen Unterhaltungsfaktor und dem Versprechen auf eine Fortsetzung: „Es ist noch nicht zu Ende. Roboter lügen niemals!“
„Robot Overlords – Herrschaft der Maschinen“ („Robot Overlords“, UK 2014) Regie: Jon Wright Buch: Mark Stay, Jon Wright Darsteller: Callan McAuliffe, Gillian Anderson, Ben Kingsley Extras: Making-Of (OmU) und Making-Of der Special Effects (OmU) Score: Manchmal etwas überzogen bonbonartig bombastisch, aber das passt auch zum Film-Tenor. Der Abspann-Song wird dann aus einem spaßigen Dub-Step-Remix der melodischen Ton-Modulationsstimme von Mediator 452 aus dem Film gebildet, welche vom britischen DJ Mat Zo arrangiert und mit Beats unterlegt wurde.★★★★☆
„Robot Overlords – Herrschaft der Maschinen“ erscheint am 28. August 2015 auf DVD, Blu-Ray und als VoD bei Koch Media. Offenlegung: Ich habe freundlicherweise eine Presse-Blu-Ray als Rezensionsexemplar erhalten.