Martin (Emile Hirsch, „Into the Wild“) ist ein absoluter Looser-Typ, aber auf unbeholfene Art und Weise charmant. Kurzzeitig datet er Ginnie (Analeigh Tipton, „Crazy, Stupid, Love.“), versagt aber beim Kennenlernen ihres Vaters, dem aalglatten Geschäftsmann Mr. Gallo (J.K. Simmons, „Whiplash“), auf voller Linie. Monate nach ihrer Trennung taucht Mr. Gallo aber wieder auf der Türschwelle von Martin auf – er sucht dringend seine Tochter und kann sie auch telefonisch nicht erreichen. Ausgerechnet Martin soll ihn nun dabei helfen, sie zu finden. Jetzt. Sofort. Ohne Widerrede. Ein bemerkenswerter nächtlicher Trip durch L.A. beginnt, der bei Beiden zu unerwarteten Einsichten führt …
Um es gleich klar zu sagen: J.K. Simmons ist es allein, der den Film auf ein ganz anderes Level zu heben vermag. Unter einem Kiffer-Klamauk-trifft-auf-straighten-Business-Vater vermag er tatsächlich eine interessante Charaktertransformation darzustellen. Zwar bereitet das Drehbuch diese Transformation für beide Protagonisten vor, aber Emile Hirsch schafft es nicht, dies bei seinem Charakter Martin auf ähnliche Weise nachvollziehbar einzuführen. Simmons schafft hingegen mit Leichtigkeit dies durch viele kleine Nuancen darzustellen. Ehrlicherweise ist mir Hirsch seit „Into the Wild“ auch leider nicht mehr positiv aufgefallen gewesen …
Einer der seltenen, flüchtigen Einblicke in das Leben des Mr. Gallo ist die Begegnung einer Yoga-Trainerin und Kellnerin (Emile Hirsch, l., und J.K. Simmons, Foto: Ascot Elite Home Entertainment)
Der große Schwachpunkt des Films liegt aber nicht bei Hirsch, sondern bei der Story. Der Film will sich nicht entscheiden, ob er einfach nur eine liebenswerte Odd-Couple-Comedy sein möchte, oder etwas in Richtung „Hangover“ mit völlig überzeichneten Nebencharakteren veranstalten möchte. Das Ärgerliche ist, dass tatsächlich einiges verstecktes Potenzial in dem Film schlummert und man lieber mehr die beiden Hauptdarsteller bei ihrer Reise, als die überzeichneten und gleichermaßen langweiligen Nebencharaktere (darunter Sitcom-Zweitligastars wie Kristen Schaal, Shannon Woodward und Jon Daly) kennenlernen möchte. So mäandern die gerade mal 90 Minuten des Films irgendwo zwischen allen Ideen und würden ohne Simmons leider völlig versanden.
„The Runaround – Die Nachtschwärmer“ („All Nighter“, USA 2017)
Regie: Gavin Wiesen
Buch: Seth W. Owen
Darsteller: J.K. Simmons, Emile Hirsch
Extras: Film-Trailer
★★☆☆☆
„The Runaround – Die Nachtschwärmer“ erscheint am 21.04.2017 bei Ascot Elite Home Entertainment auf DVD und Blu-ray. Offenlegung: Ich habe die Blu-ray freundlicherweise als Rezensionsexemplar erhalten.
Ron Müller
Rollenspieler auf Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen. Bloggt auf Edieh, labert im AusgespieltTeam.
Überraschend knuddelige wie auch tiefgründige Verlierer-zum-Helden-Transformation mit kreativen und abwechslungsreichen Monstermutationen, das sich so positiv von anderen Genrevertretern abhebt.
(Bisher nur die erste Episode gesehen, daher noch kein Rating.)Stark kontrastierte, noch parallel-laufende Stories zwischen kinoreifer Action und gesellschaftskritischen Drama im Post-Blip-Zeitalter auf der einen Seite und einer (noch) ungleich interessanteren post-traumatischen Aufarbeitung von unfreiwilligen Taten der Vergangenheit auf der anderen. Optisch top-notch, hat es narrativ noch viel Luft nach oben – aber durchaus auch […]
Den Labertaschen Schulz und Kliemann bei diesem unsinnigen Projekt zuzusehen ist eine Sache. Wie mutig sie auch ihre unsympathischen Seiten dabei zeigen, eine ganz andere. Aber die Rechnung geht auf, und auch wenn es zum Schluss etwas holperig in der Erzählung wird, unterhaltsame und kurzweilige 2 Stunden in vier handlichen Folgen.
Die Sorgfalt und Liebe, mit der die ersten Episoden umgesetzt worden, ist allein schon beeindruckend. Doch dann tappt Marvel in die narrative Falle, zu viel für zukünftige Serien und Filme vorzubereiten und lässt dabei das eigene Narrativ leider etwas aus den Augen und lässt auch noch dabei viele wichtige Charakterentwicklungen unerklärt. Dennoch: Ein großartiges Showcase […]
Ja, Snyder’s Cut ist dem Kino-Hybriden von 2017 vorzuziehen, wenn auch nur in wenigen Bereichen. In den ersten drei Stunden sind es trotz der Länge auch nur Kleinigkeiten, die etwas stimmiger sind. Im Kern ist es immer noch die gleiche, leicht-besoffene Superheldengeschichte, nur im Kern vermeintlich ernsthafter dafür viel zu langatmig erzählt.Und: es gibt ein […]
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