Wir haben einen 13. Doktor! #DoctorWho

Doctor Who hat die faszinierende Idee, dass der Hauptcharakter zwar nicht wechselt, aber regelmäßig seine Darsteller. Und die Vorstellung des neuen Darstellers ist mittlerweile fast genauso spannend, wie viele der Plotlines der Science Fiction-Serie.

Dabei wurden seit dem Relaunch der Serie 2005 die neuen Doktoren auch jeweils groß angekündigt, angefangen von Ecclestone über Tennant, die jeweils nur der Presse durchgedrückt wurden, über Matt Smith, der aus heiterem Himmel in einem Doctor Who Confidential auftauchte, bis hin zu Peter Capaldi, der in einer extra veranstalteten Show dem Publikum vorgestellt wurde.

Nun zwang die BBC Fans aus aller Welt tatsächlich, sich die Übertragung vom Wimbledon-Finale anzuschauen und auch nach der Siegerehrung, machte die gute alte Tante erstmal ordentlich Strecke mit ihren Kommentatoren, darunter Boris Becker, bevor dann die Moderatorin endlich kurz zu dem kleinen Einspieler überletete, der das Fandom auf dem Kopf stellte:

Thirteenth Doctor Reveal - Doctor Who

Still not Ginger!

Jodie Whittaker als Doktor (Foto: BBC)

Wir haben also mit Jodie Whittaker eine neue Darstellerin für den Doktor. Und das ist eine wirklich gute Darstellerin, die Showrunner Chris Chibnall sich von seiner alten Serie Broadchurch einfach mitnimmt. Dort spielte sie Beth Latimer, eine verzweifelte Mutter, deren elfjähriger Junge Danny ermordet wurde. Die erste Staffel der Serie erntete gerade wegen ihrer enorm dichten Erzählweise international viel Zuspruch, woran Whittaker ebenso wie der ehemalige Doktor-Darsteller David Tennant viel beitrugen, die weiteren Staffeln sanken nur minimal ihr gegenüber ab, behielten aber die Stimmung weiter bei. Das US-Remake der Serie scheiterte dann aber sang- und klanglos, auch oder gerade weil die Geschichte nahezu 1:1 wiederholt wurde.

Ihre Film-Karriere begann Whittaker 2006 in „Venus“ an der Seite von niemand geringeren als Sir Peter O'Toole. In „Attack the Block“ spielte sie 2011 an der Seite von dem heutigen Star Wars-Star John Boyega die weibliche Hauptrolle. Ein weiteres Highlight war die Black Mirror-Episode „The Entire History of You“, in der sie an der Seite von Toby Kebbell spielen durfte, und mit dem sie ebenfalls bereits in einem Science-Fiction-Stück spielen durfte

Alles in allem kann man also sagen, dass Whittaker genau das erfüllt, was man sich von einem Doktor-Darsteller wünschen kann: Herausragende Erfahrung im Drama-Bereich, aber auch keine Scheu im Genre-Film. Ich bin höchst erfreut über diese Wahl und freue mich auf eine neue Staffel und vor allen auf deren Erzählstruktur, denn Showrunner Chris Chibnall hat bereits angekündigt, dass er seine erste Staffel als eine zusammenhängende Geschichte erzählen will. Doctor Who hatte zwar schon immer Rückbezüge und Handlungsbögen, die fanden aber bisher eher im Hintergrund statt.

Jetzt ist dann aber natürlich die nächste Frage offen: Wer wird als Companion ihr an die Seite gestellt? So wie es aussieht, wird auch Chibnall nämlich genau wie damals Moffat keinen bisherigen Companion übernehmen und tatsächlich mit einer neuen TARDIS-Crew beginnen können.

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

3 Antworten

  1. Ich bin zwiegespalten: Die Idee an sich, dass der Doktor auch eine Frau sein könnte schwirrt ja jetzt schon seid Jahrzehnten herum. Das Problem, was ich jetzt sehe ist nur, das – dadurch dass der Doktor jetzt zum ersten Mal eine Frau ist – genau diese Identität in den Fokus gerückt werden müsste. (Und da befürchte ich ein paar potentielle Katastrophen.)

    1. Warum müsste die Geschlechtsidentität in den Fokus gerückt werden? Sie haben bereits mit dem Master (und einem anderen Timelord) etabliert, dass ein Geschlechtswechsel für Timelords möglich ist, und in keinem der beiden Fälle daraus einen wirklich großen Fokuspunkt gemacht, sondern es war eine Sache, die passiert ist – aber dann waren die Personen dahinter wieder wichtig, nicht ihr Geschlecht.

  2. Ich muss sagen, ich freu mich drauf. Sie kann bestimmt nen taffen Doktor spielen, vielleicht gibt es aber auch ganz andere Noten. Naja, steckr noch bei Matt Smith, muss mal wieder weiterschauen …