Über Pen-&-Paper-Rollenspiele und deren Inspirationsquellen
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Besuch im Brettspielcafé Würfel & Zucker

Letzten Freitag ergab es sich zufällig, dass ich mit einer Freundin noch eine Abendbeschäftigung suchte. Durch meine Blogger-Tätigkeit war mir die Eröffnung eines Brettspielcafés in Hamburg-Eilbek noch in guter Erinnerung und so entschieden wir uns spontan, dies einmal aufzusuchen. Nach ein wenig Googlen hatte ich auch den Namen wieder gefunden: Würfel & Zucker.

Ausschnitt der Brettspielsammlung im Würfel & Zucker (Eigenes Foto)
Ausschnitt der Brettspielsammlung im Würfel & Zucker (Eigenes Foto)

Das Konzept von Würfel & Zucker

Einen kleinen Traum wollte sich die Macherin des Cafés erfüllen und hat ihre umfangreiche Spielesammlung einfach in die Räumlichkeiten im Eilbeker Weg 39 geschafft. Aus diesen kann man sich frei bedienen und solange spielen, wie man lustig (und das Café offen hat) – dafür bezahlt man aber eine Pauschale von fünf Euro (zu dieser später noch mehr). Die Sammlung bietet eine gute bis obskure Mischung an Spielen – man merkt, dass sie aus einem privaten Fundus stammt, was aber auch nichts schlechtes bedeuten soll.

Fürs leibliche Wohl gibt es derzeit Überbackte Sandwiches aus dem Ofen für in Ordnung gehende 7,50 Euro oder selbstgebackten Kuchen für 2,50 Euro (wir hatten einen leckeren, wenn auch für meine Begleiterin etwas zu süßen Heidelbeer-Schmandkuchen), sowie eine breite Auswahl an Flaschengetränken (Fritz und Viva con Agua) und heißen Getränken (Schlürf Tee).

Und was ist mit Tee Rollenspiel?

Für Pen-&-Paper-Rollenspieler gibt es im Untergeschoss zwei Kegelbahnen, bzw. deren Vorräume, die man sich für 20 Euro pauschal sichern kann. Dort ist man abgeschieden vom restlichen Trouble der Brettspieltische (die Kegelbahnen kann man auch mieten, wenn man will).

Es gibt aber offenbar (bisher) keine Auswahl an Regelwerken oder Würfeln zum Ausleihen.

Kramer-Leiste als Deko (Eigenes Foto)
Kramer-Leiste als Deko (Eigenes Foto)

Pauschale vs. Verzehren

Natürlich muss man Einräumen, dass man bei der aufgerufenen Pauschale von 5 Euro/Person und Abend erstmal etwas schluckt. Aber der Hintergrund ist klar: Brettspieler sitzen oft recht lange an einem Tisch und lenken sich halt nicht nur wie andere Gäste mit den Getränken ab und bescheren damit einen guten Umsatz.

Betrachtet man das Ganze in Hinblick auf die Konkurrenzsituation, wird man erstmal auch etwas zögerlicher. Es gibt durchaus eine ganze Reihe an Gastronomiebetrieben, welche ihren Besuchern auch kostenlos Brettspiele anbieten – allerdings muss man einschränken, dass dies eher Omas Standard-Spiele wie Mensch-Ärgere-Dich-Nicht sind, unter die sich allenfalls mal ein Catan oder Carcassonne verirrt. Aber: Andere Spielecafés in Deutschland haben auch eine andere Preisstruktur: Das Triangel in Dresden oder das Voyager in Bonn verlangen beispielsweise nur je 1 Euro/Person/Abend.

Auf der anderen Seite sollte man das aber durchaus mit anderen Aktivitäten vergleichen: In Billard-Cafés mietet man bspw. Tische für 5–10 Euro/Stunde. Im Würfel & Zucker bekommt man durch die Pauschale nicht nur den Zugriff auf viele Spiele, sondern auch bei Bedarf einen freundlichen Regel-Erklärer mit an den Tisch. Und sind 5 Euro für mehrere Stunden Spaß wirklich so viel? Ein Kinobesuch kostet deutlich mehr.

Dass das Team hier aber noch am experimentieren ist, zeigt die gerade erfolgte Einführung des „Freispiel Dienstag“, bei dem sie auf die 5 Euro verzichten.

Mehr Spielraum (Eigenes Foto)
Mehr Spielraum (Eigenes Foto)

Kleines Fazit

Wir verbrachten einen äußerst angenehmen Brettspielabend und spielten neben „Magic Maze“ auch das neue Spiel des Jahres „Kingdomino“, „Alaarm in Santa Fu“ sowie das selbst mitgebrachte (weil gerade geschenkte) „Dragon Farkle“. Die Macher, von Silke angefangen, über Kaddy (Tresen) und Mirko (Erklärer) waren allesamt hilfs- und klönschnacksbereit. Wir werden sicher mal wieder dort vorbeischauen!

Noch Ausbaubar

Nur noch wenige Stunden läuft eine Kickstarter-Kampagne von Würfel & Zucker. Die Zielsumme von 5000 Euro wurde bereits überschritten. Mit dem eingenommenen Geld soll die Bestuhlung und Beleuchtung verbessert, sowie Bedienungs-Rufsysteme für die Tische – und natürlich auch weitere Brettspiele und Großspiele wie Carrom.

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

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