Steven Grant und Mark Spector (Oscar Isaac, Star Wars: Der letzte Jedi) sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Leider teilen sie sich aber einen Körper und dieser soll als Moon Knight, ein Avatar für eine ägyptischen Gottheit fungieren.
Moon Knight schafft in die doch schon etwas arg überstrapazierten Superhelden-Origin-Storys etwas Neues einzubringen: Die gespaltene Persönlichkeit. Und der Kunstgriff nicht aus der Perspektive der eigentlichen Hauptperson die Ereignisse anzufangen, sondern aus der zunehmend verzweifelten Betrachtung des Protagonisten, der eigentlich gar nicht weiß, was um ihn geschieht, ist unheimlich sympathisch.
Leider verliert dies aber in den letzten Episoden zunehmend an Drive und Innovationskraft. Während sich die Persönlichkeiten von Moon Knight zusammenraufen müssen, gerät der Konflikt der Gottheiten im wortwörtlichsten Sinne zum Hintergrundspektakel und der errungene Sieg fühlt sich dann doch etwas fade an. Das ist schade, weil der Weg bis dahin durchaus innovative und kreative Wendungen beschritten hatte, mit gutem Produktionsdesign, Effekten und Kampfchoreografien.
Bisher steht Moon Knight so aber etwas sehr isoliert im Marvel-Kosmos. Das hat auch viele Vorteile – denn so kann man immerhin ziemlich problemlos in die Serie einsteigen, ohne vorher über zehn Jahre Filme und Serien nachholen zu müssen. Aber das Ganze ist halt dann doch nur eine Origin-Story, der mehr folgen muss.
Foto: Oscar Isaac als Moon Knight (Marvel Studios)