Während es zunehmend bergab geht mit der Gesellschaft, müht sich Flynne Fisher (Chloë Grace Moretz, Kick-Ass) zusammen mit ihrem Bruder Burton (Jack Reynor, Midsommar) ab, für ihre erblindete Mutter aufzukommen und über die Runden zu kommen. Flynne ist talentierte Gamerin und als sie über ihren Bruder an ein neues Headset kommt, entpuppt sich das neue VR-Spiel als ein verblüffend lebensechtes London der Zukunft, dem nur einige mehr Statisten fehlen. Doch offenbar hat es mit diesem Headset durchaus mehr auf sich, als der erste Eindruck offenbart, und bald sind einige finstere Gesellen hinter ihr her …
The Peripheral basiert auf einem Bestseller vom Cyberpunk-Genre-Initialzünder William Gibson (Neuromancer) und wurde von Lisa Joy und Jonathan Nolan (Westworld-Produzent:innen-Ehepaar) zusammen mit Vincenzo Natali (Cube-Regisseur) produziert, letzterer inszenierte auch vier der acht Episoden. Sie bietet nicht nur hochkarätige Personen vor und hinter der Kamera, sondern auch eine hoch-komplexe Sci-Fi-Story, deren Dimensionen in den acht Episoden sich erst langsam wie Schichten einer Zwiebel enthüllen.
Gleichsam ist durch die Episoden auch durchaus Konzentration erforderlich. Nicht nur durch die Story, sondern leider auch durch die recht deftigen Südstaatenakzente der Hauptdarsteller:innen, die man teilweise nur mit Untertiteln im Original verständlich machen kann (wenn man nicht gleich auf die Synchronfassung umschaltet).
Dass da noch einiges mehr hintersteckt und wir noch längst nicht an dem Herz der Zwiebel angelangt sind, merkt man dann im Finale der ersten Staffel. Das lässt einen dann doch auch als Sci-Fi-Freund mit einigen Logik-Fragezeichen zurück und macht gleichzeitig auch neugierig auf eine weitere Staffel – mit der überraschenden Einstellung von Westworld haben die Produzent:innen ja auch vielleicht dafür etwas mehr Zeit neben ihren anderen Projekten wie der kommenden Fallout-Serie.
So endet ein faszinierendes Konzept mit einem großen faszinierenden Fragezeichen – sowohl inhaltlich, als auch aufgrund der Frage, ob Amazon noch weitere Staffeln finanzieren mag, denn trotz positiver Kritiken von Zuschauern und Kritikern blieb die Serie bisher doch etwas unter dem Radar. Also: Angucken!
Fotos: Amazon