Kurzkritiken (Man on the Inside S01, Star Trek: Lower Decks S05, Dune: Prophecy S01)

Man on the Inside (S01)

dt.: Undercover im Seniorenheim

A Man on the Inside | Official Trailer | Netflix

Mike Schur hatte bereits bei The Good Place mit Sitcom-Legende Ted Danson (Becker) zusammenarbeiten dürfen und dabei ein Meisterwerk der Fantastischen Comedy hingelegt. Nun arbeiten beide wieder zusammen und diesmal darf Ted Danson undercover gehen: Als Assistent einer Privatermittlerin darf der gerade verwitwete Rentner in ein Altersheim einziehen, um dort einer Diebstahl-Serie nachzugehen.

Durch das gelungene Drehbuch und noch mehr dem unwiderstehlichen Charme Dansons gelingt es auch ohne das fantastische Element eine Comedy-Serie zu schaffen, die nicht auf billige Gags, sondern auf zwischenmenschliche Beziehungen setzt.

8 Episoden | Netflix

★★★★☆

Star Trek: Lower Decks (S05)

Star Trek: Lower Decks S5 (Offizieller Trailer) OmU | Paramount+ Deutschland

Zeichentrick war für Star Trek alles andere als Neuland, dennoch war es mutig, dass Paramount für eine seiner neuen Serien Mike McMahan anheuerte, der gerade bei Rick & Morty sich profiliert hatte. Doch was er ablieferte war tatsächlich mehr als nur ein überdrehter Comedy-Spaß. Hier war jemand offensichtlich mit TNG groß geworden und hatte die Philosophie verstanden. Nicht nur das – Lower Decks erwies sich als gelungene und immer liebevolle Verbeugung vor allem seltsamen, was in all den Jahrzehnten das Lore so an Unsinn verzapft hatte und arbeitete sich mit großer Spielfreude daran ab.

Gerade unter Fans heiß-diskutierte Details können hier gerne einmal zentrale Funktionen in einer Folge übernehmen. Dabei hilft natürlich, dass die Protagonist:innen selbst Nerds sind, allem voran Boimler, der nahezu das Nerd-Wissen von Memory Alpha gespeichert hat. Und natürlich muss der Abschluss der Serie einer sein, in der die Charaktere von den Lower Decks endgültig nach oben befördert werden – und nebenbei nichts weiter als unser Universum retten müssen.

10 Episoden | Paramount+

★★★★☆

Dune: Prophecy

Dune: Prophecy | Official Teaser - Influence | Max

Quasi jedes Prequel zu den Villeneuve-Filmen muss ein eingebautes Problem umgehen: Es hat nicht Villeneuve als Regisseur und damit dessen besonderes Gespür für Bilder und Epos.

Stattdessen setzen die Macher:innen von Dune: Prophecy auf ein anderes Erfolgskonzept und liefern eine gelungene Adaption von Game of Thrones ab. Sowohl visuell als auch inhaltlich bedient sich die Serie nämlich weniger bei Villeneuve und mehr bei ihrer prominenten HBO-Schwester. Teilweise so stark, dass sie leider häufiger vergisst, eigentlich das Sci-Fi-Genre bedienen zu wollen. Warum man viele dieser hier zelebrierten komplexen Intrigen in düsteren Speiseräumen, Katakomben und üppigen verschneiten Wäldern ansiedeln muss, weiß wohl nur das Set-Design zu beantworten. Sehr viele Szenen hätte man reibungslos eins zu eins in die Fantasy-Serie einweben können. Und letztlich hat die Serie auch noch ein Pacing-Problem, und gerade die letzte Folge hetzt geradezu durch Plotpunkte.

Dennoch: Game of Thrones in Space bedient eine Genre-Lücke für mich, die ich so lange vermisst habe. Daher freue ich mich über die Verlängerung durchaus und drücke die Daumen, dass die Anlaufschwierigkeiten, welche die meisten Serien haben, dort dann verschwinden.

6 Episoden | Sky/Wow

★★★★☆

Beitragsbild: A Man on the Inside, Colleen E. Hayes/Netflix

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

Kritiken zu Serien, Filmen und seltener auch Rollen- und Brettspiele …

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