Terminator Zero
Das Dilemma an Fortsetzungen ist ein einfaches: Will man eine gleiche Geschichte wie beim Vorgänger erzählen und damit vor allen die Fans begeistern, kann man eine logische Weitererzählung einbinden, oder schafft man etwas Neues, das auf dem bisherigen nur aufbaut? Das Terminator-Franchise hat unter Cameron noch eine grandiose, logische Weitererzählung mit Teil 2 geschaffen, danach aber, mit zwei Ausnahmen (Terminator: Salvation versuchte sich noch erfolglos an dem Schaffen von etwas Neues, und der nach zwei Staffeln abgesetzte Serie The Sarah Connor Chronicles), nur noch in „Greatest Hits“. Es musste immer wieder Arnie sein, immer markige knappe Sprüche und die aus der Zukunft zurückgeschickten Terminatoren hatten immer ein konkretes Ziel. Durch die Zeitreisen konnte praktischerweise immer wieder ein Resetknopf gedrückt werden, so dass all die Inkonsistenzen nicht beachtet werden mussten – sehr zum Verdruss von Fans wie auch Gelegenheitszuschauer ohne Abschluss in Temporalphysik.
Terminator: Zero versucht sich aber tatsächlich an einer Alternative. Es stellt die Frage, ob man die Menschheit-auslöschende KI Skynet nicht vielleicht davon überzeugen könnte, dass diese gar nicht so auslöschungswürdig ist. Dabei wagt sich der Anime in philosophische Bereiche vor, die in dem Franchise bisher maximal gestreift worden. Und verpackt dies auf mehreren Erzählebenen durchaus spannend und überraschend. Leider ist die Animationskunst hier streckenweise eher einfach gestrickt und wirkt im Vergleich zu anderen Anime teilweise recht billig. Das sollte einen aber nicht abhalten, diese gelungene Franchise-Wiederbelebung eine Chance zu geben.
8 Episoden | Netflix
Mord mit Aussicht (S05)
Die Neubesetzung des Schmunzelkrimis geht in eine weitere Runde, die dieses Jahr allerdings zweigeteilt veröffentlicht wurde. Während Staffel 4 noch vor allen damit irritierte, einfach so weiterzumachen wie bisher, dabei aber die Hauptcharaktere 1:1 gegen Faksimile auszutauschen, wird diese Staffel nun deutlich experimenteller und wagt sich gar an einige fantastische Episoden: Außerirdische dürfen vermeintlich in Hengasch landen (5×06: Hengasch Zwischenfall) und die zweite Hälfte eröffnet gar mit einer eigenen Version des Murmeltiertag-Tropes (5×08: Marie rennt).
Dass all dies, aber auch andere Beats, quasi ohne Weiterentwicklung bei den Charakteren selbst stattfindet, frustriert aber. Selbst die Hauptfigur darf nur eine Entwicklung andeuten, damit es einen Cliffhanger geben kann. Dennoch gelingt es der Serie weiterhin liebenswert-skurille Charaktere in absurde Situationen zu werfen, auch wenn sie immer weniger mit ihren Nebencharakteren anzufangen weiß.
13 Episoden | ARD Mediathek
For All Mankind (S01)
Late to the Party, I know. Mit der alternativen Geschichtsschreibung, dass der erste Mensch auf dem Mond ein Russe war, setzen die Macher der Serie ein klares Statement am Anfang und begründen damit ein aufregendes Wettrüsten, dass etwas braucht, einen dann aber völlig in den Bann zieht und einen fiesen Tritt in die Magenkuhle in der späteren Staffel gibt. Perfekte Ausstattung und gute Darsteller:innen tun ihr übrigens.
For All Mankind (S02)
Nach einen ordentlichen Zeitsprung geht die Story weiter und erweitert ihren Fokus mit der Besiedelung des Mondes. Charaktere aus Staffel 1 dürfen sich entwickeln, verändern und teilweise auch sterben – das ist hier immerhin noch der gefährliche Weltraum. In der Darstellung der Technik wird dramaturgisch von unserer Realität immer mehr abgewichen, aber das fügt zu der Story nur hinzu. Nur ein paar Storylines erscheinen etwas zu unplausibel mittlerweile.
For All Mankind (S03)
Weiter geht es auf den Mars – und leider auch mit den unplausiblen Storylines, die teilweise nur noch dazu dienen, Charaktere weiter in der Serie beizubehalten, trotz der Zeitsprünge.
For All Mankind (S04)
Nach dem Ausbau einiger Charaktere, die eigentlich kein Zuschauer auch nur noch ansatzweise mögen konnte, fängt sich die Serie und liefert eine spannende Neuauflage des Kalten Krieges und des Rennens um „Goldilock“, bei der vor allen die Szenen in der ehemaligen Sowjetunion herausstechen.
Beitragsbild: Terminator Zero/Netflix
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