Kurzkritiken (Perfekt verpasst, The Dragon Prince S06, The Umbrella Academy S04)

Perfekt verpasst

Maria und Ralf (Ange Engelke und Bastian Pastewka) leben seit vielen Jahren in direkter Nachbarschaft von Marburg, sind sich aber bisher noch nie begegnet. Dabei sind die beiden wie für einander geschaffen: Beide etwas arg verplant, beide lassen kein Fettnäpfchen aus und kommunizieren seit Wochen miteinander über den Dreck vom geparkten Auto von Ralf.

Während alle in ihrem Umfeld ihr bestes versuchen, die beiden zusammenzubringen, schafft es das Schicksal, der Zufall oder ihre eigene Töffeligkeit immer wieder, dass sie sich verpassen. Und so entstehen immer wieder skurille Situationen, die durch den Charme der beiden Hauptdarsteller:innen aber nie in reinen Slapstick verfallen, sondern ein bezauberndes, wenn auch stark konstruiertes Wann-Kommen-Sie-Zusammen.

8 Episoden, Mini-Serie (abgeschlossen) | Prime Video

The Dragon Prince: Mystery of Aaravos (S06)

Eine der faszinierendesten Fantasy-Serien vermag es auch in ihrer sechsten Staffel wieder brillant und liebenswert die Geschichte weiterzuspinnen und gleichzeitig die Charaktere zu lieben – und dabei das wirklich große Drama zu konstruieren und bittersüß erzählen. Dass Netflix dies immer noch als Kinder-Show bezeichnet ist gleichermaßen frustrierend wie die Show rettend, denn nur so bekommen wir die komplette Geschichte über neun Staffeln erzählt. Und, wow, sind wir nun in eine dunkle Phase eingetreten …

9 Folgen | Netflix

The Umbrella Academy (S04)

Nachdem sie bereits mehrere Paralleluniversen in die Katastrophen gestürzt haben, stehen die Hargreeves-Geschwister diesmal anfangs ohne ihre Kräfte dar und erleben erstmals eine Zeit ganz normaler Familienkatastrophen. Das kann aber nicht lange so bleiben und die Familie muss abermals eine nahende Katastrophe abwenden.

Weiterhin zehrt die Serie aus der Familiendynamik der Geschwister, insbesonders Victor (Elliot Page) darf hier sein angespanntes Verhältnis zu seinem Ziehvater endlich kitten. Das ganze endet dann aber auf einer sehr melancholischen Note, bei der ich mir unsicher bin, ob mir dies wirklich gefällt.

6 Episoden | Netflix

Beitragsfoto: Szenenbild aus Perfekt Verpasst, Ben Knabe/Amazon MGM Studios