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Kurzkritiken (Supacell, House of the Dragon S02, The Acolyte)

Supacell

Supacell | Offizieller Trailer | Netflix

Eine Gruppe Menschen afro-britischer Herkunft aus prekären Lebensverhältnissen der Londoner Vorstadt entwickeln plötzlich Superkräfte. Diese lassen sich natürlich hervorragend einsetzen, um ihren kleinkriminellen Aktivitäten einen ordentlichen Schub zu geben, denn Unsichtbarkeit oder Supergeschwindigkeit lassen sich nicht nur für Heldentaten gebrauchen. Doch als einer von ihnen auch in die Zukunft teleportieren kann und dort von seinem späteren Ich von einer großen Gefahr berichtet bekommt, ist es schnell aus mit der reinen Vorteilnahme …

Eine etwas andere aber erfrischende Sicht auf das Superkräfte-Genre gemischt mit dem Aufwachsen im Ghetto der Vorstadt, das aber allein aufgrund des niedrigem Produktionsbudgets bodenständig bleiben muss. Leider gelingen die Charaktere nicht ganz so vielfältig und unterhaltsam, wie einst das britische Misfits in seinen ersten Staffeln.

6 Episoden, verlängert | Netflix

★★★☆☆

House of the Dragon (S02)

House of the Dragon - Staffel 2 | Offizieller Trailer | Sky

Dass die Show für die zweite Staffel Budgetkürzungen und sogar die Reduzierung um zwei Episoden hinnehmen mussten, war schon lange bekannt – aber nicht bekannt war, dass die Showrunner einfach mit ihrem Plan fortfuhren. Und das brachte dann eine etwas uneinheitliche Erzählstruktur, die einen großen Konflikt in die Mitte und dann auf einen weiteren großen Konflikt am Ende zusteuern – um dann kurz vorher den Abspann zu zeigen. Weitere zwei Jahre warten – wow. Einerseits kann ich das verstehen, ist das doch eine der teuersten Shows überhaupt, und ja, man sieht das nach wie vor, aber dann narrativ auf das Finale der Staffel komplett zu verzichten und es an den Anfang der nächsten Staffel zu setzen, ist dann doch etwas frustrierend für den Zuschauer.

Das gesagt ist das, was gezeigt wurde, immer noch hohes Niveau und gefällt zu den größten Teilen sehr. Die Charaktere handeln nachvollziehbar, nur Westeros ist mittlerweile immer kleiner geworden, können doch Charaktere innerhalb weniger Szenen hunderte Meilen reisen – und kommen offenbar in vermeintlich gut gesicherte Festungen problemlos rein. Narrativ locken die Autoren die Zuschauer erst mit einer Einladung, sich einer der beiden Seiten (Grün oder Schwarz?) anzuschließen, um dann eine lange Zeit fast nur Argumente für Rhaenyra vorzubringen – bis diese dann auch etwas abscheuliches tut. Die darstellerischen Leistungen gerade von D’Arcy und Cooke sind nach wie vor grandios, allerdings wird Smith relativ lange in Harrenhall „geparkt“ und tritt dort lange auf der Stelle.

Insgesamt vermochte aber auch die zweite Staffel die Lust auf Westeros wieder ordentlich anzuheizen.

8 Folgen | HBO/Wow

★★★★☆

The Acolyte

The Acolyte | Official Trailer | Disney+

Eine großartige Ausstattung, toll choreografierte Kämpfe (inkl. des Ausköpfens von Lichtschwertern!) und insgesamt gute darstellerische Leistungen schaffen es leider nicht über strukturelle Schwächen der Erzählung hinwegzuhelfen. Das Mystery ist quasi allen Protagonist:innen bereits bekannt und wird dann in Rückblenden erzählt, die insgesamt keine zufriedenstellende Handlung bieten, sondern lediglich vorgeben, eine sein zu wollen.

Quasi alle interessanten Charaktere sind binnen weniger Minuten bereits tot oder werden einfach so nebenbei „entsorgt“. Ein Tod darf in einer Geschichte auch mal an sich sinnlos sein – wenn er denn mit den anderen Charakteren etwas macht. Hier macht er es aber quasi nie: Stattdessen werden die Charaktere wie Gliedmaßen sauber mit einem Lichtschwert abgeschlagen, da diese Waffe aber die Wunden gleich kautarisiert, müssen die Folgen in Star Wars-Logik aber auch gar nicht behandelt werden?

8 Episoden, mittlerweile abgesetzt | Disney+

★★☆☆☆

Beitragsfoto: Szene aus Supacell, Netflix

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de

Kritiken zu Serien, Filmen und seltener auch Rollen- und Brettspiele …

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