Jenn (Missy Peregrym, „Reaper“) hat sich von ihrem Freund Alex (Jeff Roop, „Vampire High“) zu einem Survival-Wochenend-Trip überreden lassen. Die Saison ist nahezu vorüber, der Ranger erklärt beim Bootverleih noch deutlich, dass der eigentlich vom Paar geplante Bereich gesperrt worden ist, aber der beruflich abgeschlagene Alex will sich gegenüber der erfolgreichen Juristin, aber Wildnis-unerfahrenen Jenn beweisen und verzichtet auch noch großspurig auf eine Karte.
Das erste Stück paddeln sie, danach geht es zu Fuß weiter. Am ersten Abend treffen sie auf den mysteriösen Brad (Eric Balfour, „Haven“), der ein Auge auf Jenn zu werfen scheint. Und kann es sein, dass er sie sogar verfolgt? Dann häufen sich noch Hinweise, dass ein Schwarzbär sein Unwesen in den Wäldern treibt. Als sich Alex auch noch verläuft, beginnt ein Kampf ums Überleben, denn Wasser und Essen waren nur fürs Wochenende eingepackt …
„Nach einer wahren Geschichte …“
„Open Water“ (2003) war so beeindruckend, weil lediglich die Natur die wirkliche Bedrohung darstellte. „Backcountry“ will das selbe mit einem Outdoor-Survival-Camping-Trip realisieren – und schafft dies beeindruckend gut. Der Film ist langsam, lässt sich sehr viel Zeit mit seinen Protagonisten, es passiert eigentlich überraschend wenig über lange Strecken des Filmes. Aber in den letzten 30 Minuten des Films dreht dieser noch einmal richtig auf und lässt einen an der Angst und Panik richtig teilhaben, wobei sich die Autoren sehr viele Freiheiten gegenüber der wahren Geschichte* herausnehmen.
* Der Film stellt am Anfang natürlich deutlich heraus, dass es alles auf einer wahren Geschichte basiert. Diese wahre Geschichte spielte aber nicht nur in Kanada, sondern hatte auch ganz andere Überlebende. Das tut dem Film kein Abbruch, aber eigentlich war der Hinweis ziemlich unnötig.
Der Film nimmt seine Charaktere ernst. Er lässt sie zwar dem typischen Horror-Tropes entsprechend alle Warnzeichen (Fußabdrücke, tote Tiere) ignorieren, aber er schafft es dennoch einen plausiblen Grund aufzuweisen hierfür. All das ist für das geringe Budget und mit gerade einmal vier Schauspielern gelungen und beängstigend inszeniert und man stellt am Schluss beruhigt fest, dass man sicher im trauten Zuhause ist.
„Backcountry – Gnadenlose Wildnis“ (OT: „Backcountry“, CDN 2014) Regie und Buch: Adam MacDonald Darsteller: Missy Peregrym, Jeff Roop, Eric Balfour, Nicholas Campbell Rollenspiel-Inspirationsfaktor: Kaum, da einfach zu wenig in dem Film überhaupt passiert und er „zu realistisch“ bleibt. Extras: Leider keine, lediglich der deutsche Trailer. Dafür sollte man aber mal positiv herausheben: Keine nervige Vor-Werbung mit dutzenden einzeln zu überspringenden Trailern – man gelangt gleich nach den obligatorischen Warnhinweisen ins Menü.★★★★☆
„Backcountry – Gnadenlose Wildnis“ erscheint am 10. Juli 2015 auf DVD und Blu-Ray. Offenlegung: Ich habe die Blu-Ray freundlicherweise als Rezensionsexemplar erhalten.
Eine Antwort
Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass dieser Film nicht Fsk 16 ist!!!!! Dir scene wo ihr man „zerfleischt“ wird, kann man so ziemlich alles sehen! Diese scheiße kann man keinen Jugendlichen zeigen! Das er nicht ab 18 ist, ist eigentlich einen Unverschämtheit..Ich kann nicht verstehen, wie sowas ab 16 Freigegeben werden kann..
Alleine deswegen bekommt er maximal einen halben Stern..