Stück für Stück bricht die Realität zusammen, als Sheriff Carter (Aaron Poole) nachts im Krankenhaus mit übernatürlichen Ereignissen konfrontiert wird. Zu allen Überfluss tauchen auch noch bewaffnete Kultisten in Kutten auf, deren Gesichter durch ein Dreieck verdeckt werden. Und nicht zuletzt kommen auch noch zwei rücksichtslose Monsterjäger dazu, die zumindest eine grobe Ahnung haben, was vor sich geht: Ein Tor zu einer Hölle ist aufgebrochen und alles scheint sich ausgerechnet an diesem Ort zu manifestieren.
Doch warum öffnet sich dieses Tor ausgerechnet in diesem abgelegenen Krankenhaus? Wer ist dafür verantwortlich? Und vor allen – wie kann man es wieder schließen? Und bestenfalls noch dabei überleben?
Retro-Effekte ohne zeitgemäße Erzählstrukturen
Man muss „The Void“ für Vieles loben. Der Entschluss der Macher, vorrangig auf handgemachte Spezialeffekte zu setzen ist tatsächlich wieder erfrischend. Der eingesetzte Body-Horror ist genauso effektiv wie drastisch und die Inszenierungen der einzelnen Begegnungen sind visuell beeindruckend eingefangen. Teilweise erinnert das anstrengende Stroboskop-Stakkato flackernder Neonlichter an einen anderen verstörenden Film mit „The Void“ im Titel. Und das Aufstoßen von Toren in eine cthuloide Höllendimension ist zwar narrativ nichts Neues, aber es wurde im Kino doch tatsächlich länger vernachlässigt. Kurz: Das ist tatsächlich der Art Horror, mit dem Kinder der 80er Jahre groß geworden sind.
Doch dem Film fehlt letztlich hinter all diesen wirklich stylischen Schauwerten eine Seele. Keiner der vielen Charaktere dient wirklich als Identifikationsfigur und selbst die Motivationen von ihnen bleiben ziemlich unterentwickelt. Irgendwann zieht sich der Film leider nur noch wie eine zähflüssige schwarze Masse irgendeiner obskuren dämonischer Natur dahin. Man hofft in vielen Horror-Filmen, dass sie bald enden mögen. Hier leider aber aus dem falschen Grund.
[wertung img="https://edieh.de/wp-content/2017/05/01-the-void_brd-case-packshot_de_16.jpg" stars="3"]„The Void“ (USA 2016)
Regie und Buch: Jeremy Gillespie, Steven Kostanski
Darsteller: Aaron Poole, Kenneth Welsh, Daniel Fathers
Extras: Keine, nur der Trailer.
Rollenspiel-Inspirationsfaktor: Cthulhu lässt grüßen, aber dies stammt weder von Lovecraft noch von John Carpenter. Dennoch sollte man das eine oder andere für seine Runde hier finden können, seien es nur ein paar Ideen zur Beschreibung von Schockeffekten.[/wertung]
„The Void“ ist ab dem 19. Mai auf DVD, Blu-ray und als VOD von Ascot Elite Entertainment verfügbar. Offenlegung: Ich habe die Blu-ray freundlicherweise als Rezensionsexemplar erhalten.