Oscar-Tipp 2018

In den letzten Jahren wurde ich immer schlechter mit meinen Tipps, 2017 hatte ich nur 16 mal korrekt auf den Gewinner getippt. Nach 17 richtigen 2016, 18 in 2015 und 19 in 2014, werde ich vermutlich dieses Jahr also nur 15 richtige haben, oder?

Oscar-Statuen (Foto: CC-BY 2.0 Prayitno/Flickr)

Ich bin dieses Jahr jedenfalls sehr unsicher mit meinem Tipp, aber gut, hier ist er:

Hartgekochte Eier als Mittel der Zähmung (Sally Hawkins in The Shape of Water, Foto: 20th Century Fox)
  • Bester Film: „The Shape of Water“. Der Film von Guillermo del Toro sollte eigentlich genügend Momentum aufgenommen haben, auch wenn ich hier persönlich die Trophäe lieber „Call Me By Your Name“ oder „Dunkirk“ gönnen würde.
Trägt den Film auf seinen jungen Schultern problemlos (Timotheé Chalamet in Call Me By Your Name, Foto: Sony Pictures)
  • Bester Hauptdarsteller: Timothée Chalamet („Call Me by Your Name“). Eigentlich ein Außenseiter gegen Größen wie Daniel Day-Lewis oder Gary Oldman, aber seine Performance trägt den ganzen Film und ich setze hier einfach mal auf meinen persönlichen Favoriten.
Geraten zu oft aneinander (Sam Rockwell und Frances McDormand in Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, Foto: 20th Century Fox)
  • Beste Hauptdarstellerin: Frances McDormand („Three Billboards outside Ebbing, Missouri“). Ich würde es auch Sally Hawkins gönnen, aber McDormand hatte einfach den etwas besseren Stoff hier.
  • Bester Nebendarsteller: Sam Rockwell („Three Billboards outside Ebbing, Missouri“). Eigentlich die zweite Hauptrolle neben McDormand im Film, ist seine nuancierte Transformation einfach bemerkenswert.
  • Beste Nebendarstellerin: Laurie Metcalf („Lady Bird“). Metcalfs Autofahrt rund um einen Flughafen, von dem gerade ihre Tochter in einen neuen Lebensabschnitt startet, den sie nicht wahrhaben will.
  • Bester animierter Film: „Coco – Lebendiger als das Leben!“. Pixar ist wieder da und steht eigentlich recht konkurrenzlos hier in der Kategorie.
  • Beste Regie: Guillermo del Toro („The Shape of Water“). Da Denis Villeneuve nicht nominiert wurde, wünsche ich es del Toro hier, wobei mich auch Nolan freuen würde.
Allein diese Ästhetik („Blade Runner 2049“, Foto: Sony Pictures Entertainment)
  • Beste Kamera: „Blade Runner 2049“. Rein statistisch ist Roger Deakins einfach überfällig. Aber das hat man auch schon die anderen 12 mal gesagt. Seine Bilder sind aber einfach umwerfend.
  • Bestes adaptiertes Drehuch: „Call Me by Your Name“. Wenn dieser Film irgendwo gewinnen kann, dann hier.
  • Bestes Originaldrehbuch: „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“. „Get Out“ hat große Chancen, aber ich setze hier doch eher auf das große Drama.
  • Bester fremdsprachiger Film: „A Fantastic Woman“ (CHI). Bin hier immer noch enttäuscht, das Fatih Akin nicht nominiert wurde, habe aber keinen der anderen Filme gesehen, daher blind getippt.
  • Bestes Produktionsdesign: „The Shape of Water“. Del Toros Filme sollten hier ein Abo bekommen.
  • Beste Kostümgestaltung: „Phantom Thread“. Ein Film, in dem es um Kostüme geht, warum sollte er nicht gewinnen?
  • Beste Dokumentation (Feature): „Icarus“. Keinen der Filme gesehen, daher blind getippt.
  • Beste Dokumentation (Kurz): „Heaven Is a Traffic Jam on the 405“. Keinen der Filme gesehen, daher blind getippt.
Die Bedrohung kommt aus dem Off (Dunkirk, Foto: Warner Bros.)
  • Bester Schnitt: „Dunkirk“. Knapp auf mit „Baby Driver“ für mich, aber hier ist für mich die Verwebung der drei unterschiedlich langen Chronologien der Ereignisse ausschlaggebend.
  • Bestes Makeup und Frisur: „Darkest Hour“. Relativ sicherer Tipp, die Transformation von Oldman in Churchill ist einfach beeindruckend.
  • Beste Musik (Score): „The Shape of Water“ (Alexandre Desplat). Dieser oder Hans Zimmers „Dunkirk“. Williams hatte Star Wars wenig ikonisches hinzuzufügen, Burwell und Greenwood sind Außenseiter für mich.
  • Beste Musik (Original-Lied): „„Remember Me“. Ein Song, der einen Film über Musik trägt, hat immer die besten Chancen. Wobei ich es dem melancholisch-süßen „Mystery Of Love“ gönnen würde.
  • Bester Kurzfilm (animiert): „Lou“. Pixar hat hier eigentlich ein Abo.
  • Bester Kurzfilm (live action): „DeKalb Elementary“. Eine Story über einen Schul-Amoklauf rechne ich gerade gute Chancen aus, wie makaber das auch sein mag.
  • Bester Tonschnitt: „Dunkirk“. Schwierig dieses Jahr, aber die Schußaufnahmen in Nolans Film waren einfach, zusammen mit Zimmers Score, beeindruckend.
  • Beste Tonmischung: „Baby Driver“. Das Arrangement des gesamten Films basiert auf dieser Kunst, daher würde mich ein anderer Gewinner hier wundern.
  • Beste visuelle Effekte: „Blade Runner 2049“. Der Film konnte einfach beeindruckend an Charaktere von 30 Jahre zuvor anknüpfen. Evtl. kann hier aber auch noch Andy Serkis Mo-Cap im Affenplanet abkassieren.

Ron Müller

Rollenspieler auf der Suche nach neuen staffelübergreifenden Handlungssträngen.
docron.de