Ein Predator flieht unter starken Beschuss auf die Erde und crasht dort mitten in eine Mission vom Scharfschützen Quinn McKenna (Boyd Hollbrook) hinein. Dieser kann aus der abgestürzten Notkapsel noch eine Armschiene und die Maske des Predators retten, bevor eine Undercover-Einsatztruppe alles abriegelt und den Predator betäuben und in die USA verschleppen kann. Doch ein zweiter, größerer Predator ist bereits unterwegs und gefährdet dann nicht nur das Leben der Soldaten, sondern auch das der Kleinstadt in der Quinns autistischer Sohn Rory (Jacob Tremblay) aufwächst …
Es sind tatsächlich schon acht Jahre her, seit der letzte Versuch, das Predator-Franchise mit Adrien Brody (ausgerechnet) als Actionheld wiederzubeleben, zwar bei Kritikern einigermaßen ankam, bei den Zuschauern aber eher durchfiel. Viel von dem Plot ist aber ehrlicherweise auch nicht hängen geblieben und man muss den Film, wie auch die anderen, auch überhaupt nicht gesehen haben, um den von „Predator: Upgrade“ zu verstehen.
Nun darf also Shane Black dran, der einst im ersten Predator-Film 1987 eine kleine Nebenrolle inne hatte, und, um es gleich zu sagen: Junge, der vermag es wirklich, die ausgenudelte DNS des Franchises wieder aufzufrischen!
Dabei er bedient sich Black bewusst auch den alten Versatzstücken, verneigt sich vor seinen Vorgängern, insbesondere den ersten Teil, um dann doch sein Markenzeichen unterzubringen: Die Buddy-Komödie, die er als Autor mit „Lethal Weapon“ „Kiss Kiss Bang Bang“ oder „The Nice Guys“ über Jahre hinweg perfektioniert hat. Er schafft es, seiner „Looney“-Truppe von PTSD-geplagten, aber insgesamt dann doch äußerst kompetenten Soldaten gekonnt genügend Profil zu verpassen, so dass auch jeder der kommenden Tode wirkt.
Besonders die Beziehung zwischen Quinn und Nebraska Williams (Trevante Rhodes) ist geradezu dem Lehrbuch für diese Art von Charakteren entsprungen. Das sind die coolen, missverstandenen Helden unserer Kindheit und wir haben nur vergessen, wie sehr wir sie vermisst haben. Aber auch bei den Nebencharakteren passt es: Die Paarung zwischen Thomas Janes’ Baxley und Keegan-Michael Keys Coyle sitzt perfekt und auch Olivia Munns Wissenschaftlerin Casey ist selbst überraschend wehrhaft. Lediglich Alfie Allens Lynch und Yvonne Strahovskis Emily bleiben etwas blasser.
Ja, diesem Film fehlen ein paar besser ausgearbeitete Frauencharaktere, den Bechtel-Test besteht er auch nicht, und manche Zufälle sind dann doch etwas sehr groß. Und ja, dieser Film macht, wenn man alles logisch durchdenkt, herzlich wenig Sinn. Aber all das überspielt er lässig mit einer wahren Flut kreativer Ideen, explosiver Actionszenen und Testosteron-durchtränkter Figuren mit coolen Sprüchen. Black schafft es lässig, das, was wir nach dem Abgang Schwarzeneggers im Kino oft vermisst haben, mit viel Humor nachzureichen und dabei seine Charaktere nicht zu vergessen. Und diese sind zwar deutlich Larger-than-Life, aber genau das wollen wir in einem Predator-Film haben.
Fox hätte sein Franchise in keine bessere Hände geben können oder anders gesagt: „Predator: Upgrade“ ist der beste 80er-Actionfilm des Jahres 2018,