Diva Veronica Ghent (Alice Krige, Star Trek: First Contact) zieht sich nach einer beidseitigen Vasektomie in das abgelegene schottische Highland zurück um dort, begleitet von Krankenpflegerin Desi (Kota Eberhardt, X-Men: Dark Phoenix), sich auszukurieren. Sie trifft dort aber nicht nur auf Abgeschiedenheit, sondern auch auf eine etwas skurille Therapiegruppe die sehr zu ihrem Frust ebenfalls hier einquartiert ist und bei der sie sich anschließen soll. Doch wieder hochkommende Träume scheinen nicht nur in ihr etwas zu ändern.
Der zweite Film, den wir uns dieses Jahr auf den Fantasy Filmfest Nights 2022 angesehen haben, ist … ein Slow-Burner mit ziemlicher Ladehemmung, der eher She Won’t hätte heißen müssen. Während man handwerklich nicht meckern kann, ergießt sich der Film in bedeutungschwangere Andeutungen, die postnatal aber nicht ansatzweise relevant waren. Streckenweise ist man tatsächlich extrem langweilt, trotz durch die Bank guter darstellerischen Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen – die aber einfach nicht wirklich etwas zu tun bekommen.
Spoiler-Bereich
Ein Rachefilm mit mythischen Wurzeln ist erstmal überhaupt nicht problematisch. Hier muss aber gleich in der narrativen Kiste zu einem der schlimmstmöglichsten Auslöser gegriffen werden – und das eigentlich grundlos, es hätte noch eine Vielzahl anderer passen können und das hätte die Story nicht ansatzweise geändert. Stattdessen wird hier Hexenverfolgung und Kinder-Vergewaltigung zusammen in eine Kiste geworfen und dem Patriachat-Verteidiger wird einfach mal so die Hand in Brand gesetzt. Das kann als feministisches Statement angesehen werden. Oder einfach als uninspiriert.
Fazit
Angepriesen als Rachefilm und Traumabewältigung, der in Locarno als bestes Debüt ausgezeichnet worden sein soll, schafft es dieser Film eigentlich nur narratives Material für einen Kurzfilm zu finden, zuviel undefinierter Schlamm heftet daran. Schön inszenierter Schlamm, keine Frage, aber das wenigste davon bringt den Film wirklich voran oder erforscht das zugrunde liegende Drama. Man hätte soviel mehr problemlos kürzen können, und das sagt bei einer Laufdauer von gerade einmal einer Stunde und 35 Minuten schon viel aus …