Eigentlich hatte ich ja für gepflegte niveaulose Unterhaltung im neuen „Universal Soldier“-Sequel plädiert, wurde dann aber von meinen Mitgehern überstimmt. Aber warum auch nicht, so gerate ich immer mal wieder an sehr gute Filme, auf die mein Radar aus irgendwelchen Gründen nicht anspringt beim Festival.
Diesmal hätte ich auf mein Radar hören sollen.
Es ist angerichtet.
Gut, eigentlich hat „Sushi Girl“ alles, was ein ordentlicher Actionkracher in der Schule von Tarantino und Co. bieten sollte. Gut abgehangene Altstars wie Tony Todd, Michael Biehn, Jeff Fahey Mark Hamill und Danny Trejo. Und als Bonbon sogar ein Widersehen mit dem Kinderstar Noah Hathaway aus der „Unendlichen Geschichte“.
Dazu ein sehr leckeres Thema: Nach sechs Jahren treffen sich die Mitglieder eines Raubzuges wieder um herauszufinden, wer die Beute damals unterschlagen hat. Im Rahmen eines Sushi-Buffets, das auf einem nackten Mädchen (Cortney Palm) serviert wird, nähern sie sich Bissen für Bissen der Wahrheit.
Bäh!
Vielleicht liegt es daran, dass ich Sushi nicht wirklich mag, aber der Film hat nach einigen tollen Szenen, in denen vor allen der kaum wiederzuerkennende Mark Hamill noch glänzt (Wirklich? Das war mal Luke Skywalker?), nur noch wenig zu bieten. Klar, der Film will sich an „Kill Bill“ anlehnen, ohne aber ansatzweise in dessen Qualität vorzudringen. Anstatt eines interessanten psychologischen Kammerspiels, oder eine knallharten Actiongeschichte gibt es vor allem ekligen „Torture Porn“, der noch nicht einmal mit irgendwelchen Innovationen glänzt. Eine berechenbare Wendung plus eine weitere ziemlich halbgare ist alles, was zu diesem Buffet gereicht wird.
Letztlich bleibt ein fragwürdiges Grummeln im Magen zurück.
„Sushi Girl“ (2012) Darsteller: Tony Todd, James Duval, Noah Hathaway, Andy Mackenzie, Mark Hamill, Cortney Palm. Leider nur viel zu kurz zu sehen: Jeff Fahey, Danny Trejo. Regie: Kern Saxton★★☆☆☆
Eine Antwort
„Sushi Girl“ ist ein ganz schön frecher Vertreter seiner Gattung, wenn es darum geht, ganz schön schelmisch bei bekannten Kultfilmen zu stibitzen. Denn hierbei war Regisseur und Autor „Kern Saxton“ etwas zu euphorisch am Werk und hat die vielen, guten Ideen eines „Reservoir Dogs“ kurzum auch in seinen Film transferiert, sodass „Sushi Girl“ etwas arg nach Tarantinos Erstlingswerk ausschaut. Vermutlich dürfte diese Tatsache gerade Tarantino-Anhänger so rein gar nicht gefallen, tut aber nichts der Tatsache, dass „Sushi Girl“ durchaus seine Momente besitzt und eigentlich gar nicht mal so dumm ist, wie anfänglich gedacht. Zwar wirken die vielen auf Krampf herausgepressten Dialogfloskeln etwas sehr unbeholfen und oftmals viel zu lang, trotzdem dürften vor allem die beinharten Folterszenen gerade Horrorfilmfreunde vor Freude durch das Zimmer sausen lassen.
Die komplette Review von „Sushi Girl“ aktuell auf Filmcheck!
http://filmchecker.wordpress.com/2013/02/21/filmreview-sushi-girl-2012/