Die letzte Staffel von Peter Capaldi als Doctor ist gleichzeitig auch die letzte von Showrunner Steven Moffat und hat das Problem, für nur eine Staffel noch einen neuen Companion zu etablieren. Auf der nun erschienenen DVD und Blu-ray sind alle Folgen der zehnten Staffel, sowie das zeitlich davor spielende Weihnachtsspecial „Die Rückkehr von Doctor Mysterio“ vorhanden. (Das abschließende Special, „Aus der Zeit gefallen“ ist erst im April fürs Heimkino verfügbar.)
Die Folgen
Weihnachtsspecial 2016: „Die Rückkehr von Doctor Mysterio“ („The Return of Doctor Mysterio“)
Nachdem nicht erst in den letzten Jahren Superhelden die Kinos erobert haben, ist es schon erstaunlich, dass ein Superheld erst jetzt in Doctor Who auftritt. Und noch dazu einer, der fast 1:1 an den Vater aller Superhelden erinnert: Unverletztlich, superstark, kann fliegen – und hat ein nerdiges Alter Ego, das einen unscheinbaren Job nachgeht. Und damit hören all die kleinen Anspielungen und Verbeugungen zu DC und Marvel noch lange nicht auf.
Die eigentliche Geschichte bleibt hinter dem Konzept aber leider etwas zurück, was leider auch an den milchbubigen Justin Chatwin als Ghost liegt, der hier nach dem katastrophalen „Dragonball Evolution“ ein weiteres mal beweist, dass er keinen wirklich überzeugenden Superhelden verkörpern vermag, und auch die Spezialeffekte sind zwar bemüht, bleiben aber dann doch etwas zurück.
10×01: „Flucht durchs Universum“ („Pilot“)
Hatte mich Pearl Mackie in den Trailers und in der Beschreibung noch zu sehr an Rose erinnert (noch ein Companion aus der Arbeiterschicht mit großem Mundwerk), überrascht mich ihr Charakter Bill in dieser Folge dann doch sehr positiv, vor allem scheint sie ein Science-Fiction-Fan zu sein – das ist mal etwas Neues (und die Patches auf ihrer Jeans-Jacke hat sie bei Ace geklaut, oder?).
Natürlich arbeitet sich die Episode recht klassisch an den Doctor Who-Tropes ab und bietet damit traditionell mit der Einführung eines neuen Companions auch einen guten (Wieder-)Einstiegspunkt ins Franchise, hat dabei aber auch für eingesessene Fans ihre Momente. Momente, die auch im Offenen in der Musik versteckt sind, welche großzügig mit den bisherigen Themen an den entsprechenden Stellen arbeitet und uns dadurch sogar an dem Unterbewusstsein des Doktors teilhaben lässt, als das Thema von Clara wieder auftaucht. Selbst Nardole (Matt Lucas) nervt diesmal nicht, danke. Ein solider Einstieg in eine neue Staffel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
10×02: „Der lächelnde Tod“ („Smile“)
An sich eine schöne Idee mit den Emoticon-Robotern, aber leider verreckt die Story auf halber Strecke komplett um dann überhastet eine Lösung zu finden, die nicht wirklich überzeugt. Aber noch gravierender: überraschte Bill letzte Folge noch damit, dass sie Sci-Fi-Tropes wie Gedankenlöschung erkannte, scheitert sie diese Folge bereits daran, ein Generationenschiff anhand der Kryokammern zu erkennen und muss dies den Doktor erklären lassen. Tatsächlich ähnlich schwach wie die erste Folge von Frank Cottrell-Boyce in Staffel 8, „In the Forest of the Night“. Und bitte, macht jetzt keinen Running-Gag daraus, nicht rechtzeitig zurück zu der Tasse Tee zu kommen!
Fazit: Leider ein klarer Rückschritt gegenüber der ersten Folge.
10×03: „Dünnes Eis“ („Thin Ice“)
Und es geht wieder bergauf. Erstmal ein wunderschönes Setting mit einer verschneiten und zugeeisten Themse im viktorianischen London, bei dem ein Monster unter dem Eis haust und Waisenkinder gemeinsam sich durchschlagen. Die Kostümdesigner hatten bei dieser Episode jedenfalls ihren großen Spaß sicherlich. Dann bekam der Charakter von Bill zwar nicht deutlich mehr zu tun, aber durfte dafür weit glaubhafter reagieren und handeln als noch letzte Woche – neben der Tatsache, dass ihr wieder einfache SciFi-Konzepte wie der Schmetterlingseffekt wieder geläufig sind, haben wir nun endlich mal einen Hauptcharakter, der beim Erleben eines unmittelbaren Mordes tatsächlich schockiert stehen bleibt und erstmal fassungslos ist. Gerade auch, weil der Doktor dies so schnell zu verkraften und hinter sich zu lassen scheint. Und dass der Doktor umgekehrt gerade nach einem seiner ellenlangen Vorträge, dass man gefälligst diplomatisch sein sollte, bei einer einzigen unangemessenen rassistischen Äußerung seine Fassung verliert, ausholt und zuschlägt war einfach bezaubernd.
Die Idee, dass der Doktor sich selbst eine Reisesperre auferlegt hat und zusammen mit Nardole etwas oder jemanden, der gerne klopft hinter einem Portal im Keller eingesperrt haben (erinnert nur mich das an die Pandorica?) macht neugierig – wobei ich viermal klopfen (was ja tatsächlich ganz zum Ende hin passiert) noch genialer finden würde, denn viermal Klopfen, das hatten wir doch schon mal …
Aber einmal ehrlich – welcher Bastard bitte verschandelt seinen Tee, indem er etwas Kaffee als „Geschmack“ hinzufügt!
10×04: „Klopf Klopf“ („Knock Knock“)
Wird diese Staffel eine Achterbahn-Fahrt? Die vierte Episode deutet leider darauf hin. Die Idee, Bill eine WG gründen zu lassen ist noch sehr charmant und ich hätte tatsächlich Lust, mehr Geschichten rund um diese WG zu sehen. Aber daraus eine Gruselhaus-Episode, in der jeder der gerade knapp eingeführten Mitbewohner nacheinander vom Haus verschlungen wird, bietet letztlich nur ein paar wenige visuelle schöne Ideen. Und die Auflösung selbst ist einfach nur enttäuschend. Es gibt keinen sinnvollen Grund aus der Story, warum der Vermieter nun als Sohn statt als Vater der totkranken Frau identifiziert wird abgesehen davon, ihm eine Motivation zu geben und ein Klischee zu durchbrechen. Doch daraus wird dann nichts gemacht, sondern letztlich führt ein Appell an das Monster dazu, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst, ist einfach nur langweilig.
10×05: „Sauerstoff“ („Oxygen“)
Eine auf den ersten Blick simple Geschichte über Weltraum-Zombies gewinnt durch viele kleine Details und Wendungen nicht nur Fahrt, sondern auch Gravitas. Die Idee des verkauften Sauerstoffs im Weltraum macht natürlich Sinn, die unverhohlene Kapitalismuskritik ist bei Doctor Who ungewohnt und gleichermaßen zu begrüßen. Noch dazu einige sehr gute Effekte machten die Folge wirklich größtenteils sehenswert, lediglich im letzten Akt wurschtelte sie dann doch etwas zu ungenau herum. Dennoch: Die Achterbahn-Fahrt geht weiter …
10×06: „Extremis“ (1, „Extremis“)
Okay, diese Woche hat mich die Serie richtig aus den Socken gekegelt. Nicht nur, dass der Vatikan dem Doktor anbietet, die Beichte abzunehmen, noch dazu bekommen wir einen narrativen Ebenenwechsel, ohne ihn zunächst zu bemerken und eine sehr konfuse Folge, die im nach hinein Sinn macht. Das ist Doctor Who-Niveau auf der brillanten 9×11 „Heaven Sent“-Episode, die ein einfaches Konzept geschickt versteckt und brillant abschließt. Da macht auch die notwenige Suspension of Disbelief (Computer können keine Zufallszahlen erzeugen ist nur teilweise richtig und die demonstrierte Folge ist einfach absurd, und dass man in jedem Computer E-Mails versenden kann ist natürlich ebenso Unfug) – aber der Rest der Episode ist einfach komplett gelungen, auch, und besonders die Auflösung, was es mit der Kammer auf sich hat, die der Doktor bewacht. Bin nun sehr gespannt auf Teil 2.
10×07: „Die Pyramide am Ende der Welt“ (2, „The Pyramid at the End of the World“)
Während die Folge zunächst wirklich klasse beginnt – mit gruseligen Mönchen, der Doomsday-Clock, der Wiedereinberufung vom Präsidenten der Welt und einer schönen Ablenkung mit der Pyramide – kommt sie im dritten Akt leider arg ins Stolpern. Die Entscheidung des Doktors, seine Blindheit vor Bill geheim zu halten, war nur notwendig für diese letzte, wirklich dämliche Plotwendung. Und dann noch dieses völlig unsinnige Dekontaminierungsprozedere – diese Episode fällt leider wie ein Soufflé mit zu viel heißer Luft zusammen.
10×08: „Die Tyrannei der Mönche“ (3, „The Lie of the Land“)
Der Abschluss dieses Dreiteilers bringt eigentlich einige gute Ideen ein: Eine unterjochte Orwell’sche Welt durch die Mönche, kontrolliert durch Fake History und Fake News, mit einen typisch absurden Doctor Who-Ende, in der die Erinnerung an eine falsche Geschichte nur durch die Erinnerung an eine andere falsche Geschichte ersetzt werden kann. Und alles rund um eine Pyramide mitten in der City of London drapiert –auch visuell machte diese Folge über große Strecken einiges her. Dennoch: Der Con des Doktors war viel zu lang und nicht erst mit dieser Fake-Regeneration mehr als unnötig, auch der Rest des Plots streckenweise etwas zu konfus und das technologische Macht-Level dieser Mönche wechselte doch zu stark zwischen dieser Folge und der letzten.
10×09: „Die Kaiserin vom Mars“ („Empress of Mars“)
Huch, eine Gatiss-Folge, die ich mochte? Musste irgendwann ja mal passieren, dass Gatiss nicht nur ein tolles Set-Up liefert, sondern auch eine ziemlich gelungene Auflösung. Hier die Vermischung von viktorianischen Militär-Entdeckern auf dem Mars (Steampunk-Fans, insbesondere „Space 1889“-Spieler, finden hier viele Anregungen – wobei man die Töten-durch-Verbiegen-Strahlenwaffe vielleicht ignorieren sollte) mit den Ice-Warriors und die Erkenntnis, dass Soldaten am Besten verstehen, wie Soldaten ticken. Plus ein Bonus-Auftritt von „Alpha Centauri“, eine Kreatur, die der Doktor zuletzt in seiner dritten Regeneration begegnete und bereits damals mit den Ice-Warriors zu tun hatte. Und wir haben endlich Geek-Girl Bill wieder (hat eigentlich lediglich Gatiss das Memo von Moffat bekommen, wie der Charakter tickt?), die mit Filmzitaten den Doktor irritieren darf. Kleine Abstriche hingegen durch ein paar erzwungene Momente, besonders dass Bill in ein Loch fällt und Nardole von der Tardis entführt wird.
10×10: „Die Bestie des Lichts“ („The Eaters of Light“)
Es gibt sicher nicht viele Mysterien der römischen Geschichte, über die so ein Aufheben gemacht wird, wie das Verschwinden der Neunten Legion. Nun versucht sich also auch Doctor Who an einer Interpretationsidee – und meine Güte, lange hat sich Doctor Who nicht so klassisch angefühlt, wie in dieser Episode. Eine grund-lineare Monster-Story, eine Auflösung, in der Schottische Kämpfer und Römische Legionäre letztlich doch zusammenarbeiten müssen und in ein nicht näher gezeigtes mystisches Licht gehen müssen, um die Welt zu retten. Nachdem der Doktor natürlich wieder einmal sich selbst aufopfern wollte. Und Bill bereits die zweite Episode in Folge in ein Loch gefallen ist. Kein Wunder aber, dass es sich so nach Classic-Doctor-Who anfühlte: Autorin ist Rona Munro, die bereits ungeplant das finale Serial der 26. Staffel schreiben durfte und ohne es damals zu wissen damit die letzte Episode von Classic Who überhaupt geschrieben hatte. Ganze 28 Jahre später durfte sie nochmal ran. Wow.
10×11: „Masken der Verdammnis“ („World Enough and Time“)
Ja, die Rückkehr der Mondasianischen Cybermen als auch die des Masters waren vorher bereits durchgesickert. Wer in dieser Sache dem Internet ferngeblieben war, für den war diese Auflösung wirklich großartig, für alle anderen war der Weg dahin immerhin auch noch grandios. Die Idee der Zeitdilatation ist ja kein neues Konzept, diese aber zur Grundlage einer Doctor Who-Episode zu machen, war es. Okay, zumindest teilweise. Bereits vorher wurde mit langen Wartephasen gespielt, Rory und Amy durften warten und der Doktor selbst durfte Millionen Jahren durchleiden. Hier muss es Bill erleben, noch dazu vom Doktor telepathisch genötigt, auf ihn zu warten, bis es zu spät ist. Doch auch die Szenen vorher glänzten mit grandiosen Einfällen, vor allen rund um die Rehabilitation Missis und den Bruch mit ewigen Running Gag, dass es „Der Doktor“ und nicht „Doctor Who“ zu heißen hat. Plus kurze Metakommentare zu den Companions, und soviele Kleinigkeiten – ich hatte lange nicht soviel Spaß. Nun ist der Kater aus dem Sack, und es läuft auf ein spannendes Finale zwischen Master und Missy hinaus – und einen regenerierenden Doktor vor der Tardis? No!?
10×12: „Der Doktor fällt“ („The Doctor Falls“)
Wow. Das war mal ein Ritt. Okay, geordnet: Ja, wir hatten hier eine ganze Menge überzogene Moffat-Shenanigans, darunter die in der letzten Folge angeteaserte Regeneration des Doktors, etwas, das schon seit dem Tennant-Stunt in Davies-Zeiten nervig war und bleibt. Dann eine Laptop-verstärkte Waffenfunktion von Gewehren, Schallschraubenziehern und … Äpfeln. Und schließlich der Deus-Ex-Machina-Moment mit Bill und ihrer übermächtigen Freundin aus der Pilotfolge, bei der ich mich einfach fragen muss: Warum kommt die erst jetzt? Und warum bitte rettet sie nur Bill und nicht gleich auch noch Nardole sowie die gesamte Besatzung dieses absurden Raumschiffs? Nein, der Ausbau von beiden Companions fand ich nicht gelungen.
Auf der anderen Seite haben wir aber auch viele tolle Momente. Bills Aufwachen in der Scheune und die langsame Realisation des verdrängten Schreckens, was mit ihr passiert ist. Dann Missys Spiel mit Allianzen zwischen ihrem früheren ich und dessen Realisation, dass er irgendwann so etwas wie Empathie entwickeln würde – samt dem tragischen Ausgang, dass Missys Bekehrung tatsächlich erfolgreich war, es aber niemand je erfahren wird, selbst sie nicht, die dann als erstes anfängt ausgerechnet eine Cyberman-Armee auf der Erde aufzubauen (also Staffel 8) – chapeu, das ist wirklich große Theatralik und ein schöner Abschluss dieser Geschichte. (Die Idee, dass Simms Master nahezu all dieses nachher vergessen wird, ist gut etabliertes Who-Lore.) Nebenbei: Ein weiterer brillanter Monolog von Peter Capaldi, fast auf dem Niveau des Zygonen-Zweiteilers aus dem letzten Jahr.
Und schließlich taucht dann noch DER Doktor auf, womit endlich geklärt ist, dass wir bei dem Weihnachtsspecial nicht nur einen neuen Doktor oder eine neue Doktorin kennenlernen dürfen, sondern sogar noch einen weiteren Doktor erleben dürfen. Den ersten. Hier gespielt von David Bradley, der bereits in Gatiss’ gelungenem Spezial „Ein Abenteuer in Raum und Zeit“ (2013) in der Rolle überzeugen durfte.
Fazit
Allgemein ist das übergreifende Thema der zehnten Staffel klar der Verweis auf die alten Folgen. Moffat hat offenbar endlich sämtliche Hemmungen verloren, moderne Zuschauer mit altem Doctor Who-Lore zu irritieren und schöpfte hier aus dem Vollen. Die Mondasianischen Cybermen, Alpha Centauri, der Master mit Ziegenbart – ja, das ist alles pures Classic-Who-Feeling. Das Fanherz jauchzt dabei, und es gab einige halt auch einige wirklich gute Episoden diese Staffel. Daneben aber auch einiges problematisches, vor allen der eigentlich so brillant gestartete Dreiteiler mit den Mönchen, der danach zu einem viel zu langen, letztlich unterwältigenden und vor allen unlogischen Ende stolperte. Und – schon in den letzten Staffeln zeigte sich, dass nicht alle Autoren Capaldis Doktor aus dem Stand richtige Worte in den Mund legen konnten – in dieser Staffel haben einige Autoren offensichtlich Probleme beim Schreiben von Bill gehabt.
Im Mutterland vom Doktor, Großbritannien, hat die Serie dazu auch ordentlich Federn gelassen in der Capaldi-Ära. Von dem Höhepunkt unter David Tennant 2008 mit 8,0 Mio. Zuschauern im Durchschnitt in Staffel 4, von denen Matt Smith noch mindestens 7,4 Mio. halten konnte, hatte Capaldi bereits in seiner zweiten Staffel (der neunten) nur noch 6,0 Mio. und in dieser Staffel sogar nur noch 5,5 Mio. gehabt, also knapp ein Drittel seiner Zuschauer gegenüber Tennant eingebüßt. Dass die Serie dennoch ganze drei Capaldi-Staffeln durchgehalten hat ist umso mehr bemerkenswert.
Es wird also nicht nur aus der Sicht der BBC-Verantwortlichen deutlich Zeit für einen Wechsel. Drei Staffeln scheinen in etwa das Maß zu sein, die NuWho seinen Doktoren einräumt (Ecclestone ausgenommen) und Capaldis Zeit als 12 geht deutlich zuende. Ich sehe das mit einem weinenden und einen lachenden Auge: Ja, ich freue mich auf den Abschluss der Capaldi- und vor allen der Moffat-Ära (Kritik zum Special folgt). Moffat hat uns klar einige der besten Doctor Who-Episoden gebracht, aber er konnte es leider nicht lassen, seine alten Erfolge selbst zu verwässern. Er hat den Mythos um starke Ideen wie die Weinenden Engel oder die Stille zu weit ausgebaut, als dass sie noch den alten Gruselfaktor behalten konnte und tappte damit in die Alien-Falle. Insgesamt hat er aber durch die Bank gute Arbeit geleistet, ein meist gutes bis hervorragendes Team von Autoren um sich geschart und spätestens mit den 50-Jahre-Special „Der Tag des Doktors“ ein Denkmal für alle Doctor Who-Fans zementiert.
Der kommende Showrunner, Chris Chibnall, hat große Fußstapfen zu füllen und bereits eine große Neuerung angekündigt: Einen großen, übergreifenden Handlungsfaden. Etwas, das bisher bei Doctor Who bisher immer nur im Hintergrund stattfand und mindestens durch Einzelepisoden unterbrochen wurde. Dafür will Chibnall einen Writer’s Room ähnlich denen US-amerikanischen Serials einführen. Dass er soetwas beherrscht, hat er bereits mit drei Staffeln Broadchurch eindrucksvoll bewiesen. Dass dies Doctor Who gut tut, muss man erst noch abwarten. Aber regelmäßige Veränderungen und Experimente waren schon immer die junghaltende DNS der Serie. Ich bin gespannt.
2 Antworten
Der einst interessante intellektuelle Anspruch der Serie, wie „Willkommen zum Ende der Welt!“ ist völlig verschwunden. Die Teile sind seit langem durchweg langweilig, was die rückgehenden Zuschauerzahlen beweisen. Hinzu kommen nun grausam anzuschauende und durchgängig dumpf dreinblickende Darsteller mit fehlenden schaupielerischen Talenten, die durchweg blass dem verordneten Zeitgeist hinterherlaufen. Und dann nun noch die politische Entscheidung, gendergerecht den Doktor in eine Ulla umzuwandeln. Ganz klar, für uns normale Zuschauer wieder ein Highlight weniger. “ Wir hier haben bereits nach der dritten Folge entschieden: Eliminieren!“
Da Du von der Doktorin sprichst (wenn ich auch Deine Formulierung dafür nicht ganz so schick finde) – diese Kritik war zu der 10. und letzten Staffel von Peter Capald, willst Du die auch kritisieren oder zielst Du auf Staffel 11i. Eine Kritik zur Staffel mit Jodie Whittaker wird zu einem passenden Zeitpunkt hier sicher erscheinen (und ja, ich sehe da auch starke Probleme gerade am Anfang).