Und weiter mit den Filmen des Jahres, wie immer subjektiv:
10. What We Left Behind: Looking Back at Star Trek: Deep Space Nine
Deep Space Nine war die Nachmittagsbeschäftigung, die mich durch mein Abi gebracht hat und für mich immer noch die beste der Star Trek-Serien. Diese Doku fasziniert, nicht nur durch die exklusiven HD-Konvertierungen des alten Filmmaterials.
9. Aniara
Dieses Jahr hat es überraschend viel Fantastik aus Skandinavien in die Top 10 geschafft. Aniara ist ein titelgebendes Raumschiff, das an den Meeres-Fähren angelehnt ist, die dort überall verkehren: Es bietet viele Annehmlichkeiten für die Passagiere, unzählige viel zu kleine Kabinen und vor allen Einkaufsgelegenheiten. Das Raumschiff ist nun nach einer Reise mit einem Weltraumfahrstuhl unterwegs zum Mars, dort will man es mit der Kolonisierung versuchen. Doch dann kommt es vom Kurs ab, muss seinen gesamten Treibstoffvorrat abwerfen und driftet nun unstoppbar durch den Weltraum. Daraus folgt eine faszinierende Studie was passiert, wenn die menschliche Fassade zusammenbricht, selbst wenn noch genügend Ressourcen für Jahre zur Verfügung stehen.
8. Border
Eine Trollin arbeitet als Grenzbeamtin ohne zu ahnen, was sie wirklich ist. Sie kann mit ihrer feinen Nase erriechen, wenn Menschen etwas verbergen. Eine absonderliche Idee für einen Film, die sich aber zu einer monströsen Liebes- aber auch Horrorgeschichte verpuppt und gleichermaßen süß wie erschreckend ist.
7. Avengers: Endgame
Eine Kinoreihe aus 22 Filmen mit über 15 Regisseuren oder Regie-Teams wird in einem großen Spektakel eindrucksvoll zu einem Ende geführt, bei dem das Kunststück gelingt, fast allen Charakteren gerecht zu werden, aber vor allen die Geschichte der vier ursprünglichen zu einem einstweiligen Ende zu bringen, das noch lange nachwirken wird.
6. One Cut of the Dead
Ein japanischer Meta-Zombie-Film, über dem man möglichst wenig wissen sollte, außer, dass man die ersten Minuten wirklich durchstehen muss. Egal in welch schrecklich tiefe B-Movie-Hölle er auch abgleitet. Er wird mit dem Verlauf des Films soviel besser!
5. Midsommar
Die Kinder aus Bullerbü-Romantik ist eine wunderbare Kulisse. Dieses lichtdurchflutete Set, in dem im Sommer die Sonne nicht untergeht, als Hintergrund für einen Volkskult zu nehmen, der alle 90 Jahre ein grausames Ritual in wunderschönen weißen Kleidern, durchzogen mit Drogenexzessen, ausführt ist gleichermaßen brillant wie verstörend und stellt den letztjährigen Debutfilm von Regisseur Ari Aster sogar noch in den Schatten. Eine meisterhafte Kameraarbeit und grandiose Ausstattung tut ihr restliches.
4. Roads
Sebastian Schippers Filme zeigen oft junge Menschen im schwülen Neonlicht am Rande der Städte. Sein neuer Roadmovie ist da keine Ausnahme und zeigt, dass bei einer Reise eine tiefe Freundschaft erwachsen kann, die man miterleben kann, ist immer wieder faszinierend. (siehe auch: Ausführliche Kritik)
3. Joker
Batman-Autoren wissen schon lange, dass sein bester Schurke der Joker ist. Dass dieser aber auch einen Solofilm tragen kann, liegt aber nicht an Batman, sondern an der großen Verneigung des Regisseurs und des kongenialen Hauptdarstellers vor Werken wie Taxi Driver.
2. Parasite
Gleichermaßen brillant, verstörend wie auch unbequem ist diese koreanische Kapitalismuskritik von Bong Joon Ho (Snowpiercer, Okja). Selten wollte ich einen Film genauso oft abbrechen wie ihm applaudieren.
1. The Favourite
Historischer Film über eine Kaninchenzucht als Verarbeitung von Kindesverlust am Hofe der britischen Königin, während um sie herum sich Ränkespiele auftürmen und Granatäpfel fliegen. Was will man mehr? (siehe auch: Ausführliche Kritik)